Erkrath 50 goldene Bäume zum Stadtjubiläum

Erkrath · Zum 50-jährigen Bestehen der Stadt Erkrath hat das Künstlerduo namens "Prima Neanderthal!" Baumstämme auf dem Gelände der Sahle Wohnanlage in Hochdahl bearbeitet.

 Die Erkrather Künstler Katy Schnee und Volker Rapp "vergoldeten" 50 Bäume an der Schliemannstraße.

Die Erkrather Künstler Katy Schnee und Volker Rapp "vergoldeten" 50 Bäume an der Schliemannstraße.

Foto: Janicki

Vergänglich ist das Kunstprojekt, das Katy Schnee und Volker Rapp von "Prima Neanderthal!" am Sonntag auf dem Gelände der Sahle Wohnanlage an Schimmelbusch- und Schliemannstraße anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Stadt Erkrath realisiert haben: Mit Rettungsfolie haben sie die Stämme von 50 Bäumen in ein goldglänzendes Gewand gehüllt und der Stadt damit ein passendes Goldjubiläumsgeschenk auf Zeit gemacht. Voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag kommt die Folie bereits wieder ab, erklären die beiden Künstler, denn schaden wollen sie den Bäumen mit ihrer Aktion auf keinen Fall. "Auf Dauer ist die Folie sicherlich nicht optimal für den Feuchtigkeitsaustausch der Bäume", schätzt Katy Schnee: "Das ist ein Grund dafür, dass sie nur kurz ,vergoldet' bleiben."

Mehr als sieben Stunden haben Schnee und Rapp am Sonntag Folien aneinander geklebt und mit Textilklebeband um die Stämme gewickelt - und sich dabei auch über einreißende Folien und Klebestreifen, die überall klebten, nur nicht an den Baumstämmen, geärgert. Noch dazu sank ihre Leiter immer wieder in dem vom Regen aufgeweichten Erdreich ein. Doch zum Glück blieb es die meiste Zeit zumindest von oben trocken, nachdem Petrus ihrem Vorhaben am Samstag einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Ausprobiert hatten sie ihre Aktion bereits am Freitag an den ersten Bäumen.

"Das Thema Gold begleitet uns schon seit Längerem", erinnert Katy Schnee an die ersten Bäume, die die beiden Künstler 2013 in der Sahle Wohnanlage in Gold hüllten - damals allerdings mit Farbe und langfristiger ausgelegt. "Die dem Wetter abgeneigte Seite des großen Baumes ist noch golden und auf den kleineren Bäumen sind noch goldene Musterungen zu erkennen", berichtet Volker Rapp. Damals wie heute wollen sie mit ihrer Aktion zeigen: Achte auf das, was dich umgibt! Lass es nicht zur Selbstverständlichkeit werden.

"Gold war schon immer etwas Erstrebenswertes - nicht nur materiell. Es steht auch für das Königliche, das Besondere", so Schnee: "Durch seinen warmen Glanz wurde Gold zum Symbol für die Sonne, das Licht, für Beständigkeit und Weisheit, den inneren Reichtum der Seele. Gold verkörpert das Wertvolle, das Teure, das Höchste und das Edelste. Daher gehören Gold und 50 Jahre zusammen." Die Bäume stehen für Leben und Wachstum und sind Symbol für das, wovon Erkrath reichlich hat: Natur.

"Erkrath ohne Bäume, ohne Natur ist undenkbar", sagt Volker Rapp und Katy Schnee fügt hinzu: "Mit den 'Goldenen Bäumen' wollen wir den Blick auf das richten, was uns zur Selbstverständlichkeit geworden ist." Am Montagabend haben sie ihre Kunstaktion Bürgermeister Christoph Schultz präsentiert und ihm zur Erinnerung ein Foto der goldenen Allee geschenkt, die zwischen dem Gehweg der Schimmelbuschstraße und der Häuserzeile entstanden ist.

Schultz versicherte, dass das Bild einen Platz im Rathaus finden werde, fragte aber auch nach, warum denn nicht die direkt an der Straße und damit auf städtischen Grund stehenden Bäume vergoldet wurden.

Eine Anfrage beim Straßen- und Tiefbauamt hätte wahrscheinlich ausgereicht. Dass diese Anfrage ausblieb und keine echte "Goldene Allee" entlang der Fahrbahn entstanden ist, beruht letztlich auf einem Missverständnis bei einem Vorgespräch zwischen ihm und Katy Schnee. Aber vielleicht bietet das ja Raum für ein Folgeprojekt.

(nima)
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