Erkelenz Zwei Feiern für die neue Martinuskapelle

Erkelenz · Viele Menschen versammelten sich gestern Nachmittag auf der Baustelle von St. Martinus in Borschemich (neu), um zwei Dinge mitzuerleben: die Grundsteinlegung und das Richtfest für das künftige Gotteshaus samt Gemeindezentrum.

 "Erbaut 2014 - Eingeweiht 2015": So steht's in Lateinisch auf dem Grundstein, den Pfarrer Werner Rombach erst segnete, bevor er in den Rohbau gebracht wurde, wo er seinen dauerhaften Platz über dem alten Grundstein fand.

"Erbaut 2014 - Eingeweiht 2015": So steht's in Lateinisch auf dem Grundstein, den Pfarrer Werner Rombach erst segnete, bevor er in den Rohbau gebracht wurde, wo er seinen dauerhaften Platz über dem alten Grundstein fand.

Foto: jürgen laaser

Die meisten Pfarrer können es mangels Gelegenheit in ihrem Leben nie tun, der leitende Erkelenzer Pastor Werner Rombach konnte es gestern Nachmittag dagegen binnen kurzer Zeit bereits zum zweiten Mal: den Grundstein für eine neue Kirche legen. Zehn Wochen nach dem feierlichen Akt in Immerath (neu) erfolgte gestern die ebenso feierliche Grundsteinlegung für die neue Martinuskapelle mit angeschlossenem Gemeindezentrum in Borschemich (neu).

Und wie im April in Immerath (neu) versammelten sich nun auch in Borschemich (neu) viele Menschen, um der kirchlichen Grundsteinlegung und dem anschließenden weltlichen Richtfest beizuwohnen - darunter Bürgermeister Peter Jansen und weitere Repräsentanten der Stadt, Vertreter des Bistums sowie das nahezu komplette Pastoralteam von St. Lambertus. Und für die musikalische Begleitung sorgte der Junge Chor "DaCapo" unter Leitung von Kantor Stefan Emanuel Knauer.

"Langsam, aber sicher sieht dieses Haus seiner Vollendung entgegen", sagte Rombach - und betonte: "Die schönste Kirche taugt aber nichts ohne Menschen, die diese mit Leben füllen. Denn Jesus Christus will nicht alleine bleiben. Generationen von Borschemichern haben diese Gemeinschaft am alten Ort und in der alten Kirche praktiziert, und das soll künftig auch hier geschehen."

Gut sichtbar für alle startete der Pfarrer dann die eigentliche Grundstein-Zeremonie. Er zeigte die Original-Urkunde, die die Aachener Kalligrafin Silke Schmithausen angefertigt hat und deren Text Mitglieder des Kapellenvorstands vorlasen. Im Anschluss rollte Schmithausen die Urkunde sorgfältig zusammen und steckte sie in die blecherne Zeitkapsel, die dann ebenso wie Zeitungen und Münzen in den Grundstein gelegt wurden. Der wurde darauf in den Rohbau zu seinem dauerhaften Platz getragen. Letzte Hand legte dort Volker Lindholm an. Mit einem Montagekleber versiegelte der Steinmetz den Grundstein, bevor dieser auf den Grundstein aus der Kirche in Borschemich (alt) gewuchtet wurde. Der sieht genauso aus wie sein Nachfolger - nur eben mit anderen Jahreszahlen. "Erbaut 1907, Eingeweiht 1915" steht in lateinischer Schrift auf dem alten, "Erbaut 2014, Eingeweiht 2015" auf dem neuen.

In durchaus pastoraler Attitüde sprach auch der verantwortliche Architekt Elmar Paul Sommer aus Monschau: "Hier soll unser aller Vater wohnen, und wir sind die lebenden Steine, die Kirche ausmachen."

Im Anschluss folgte die Richtfestfeier - und da bewies Rombach mal wieder, dass er auch auf der Klaviatur der weltlichen Dinge zu spielen vermag. Seiner launigen Ankündigung ("ich kann schließlich nicht nur schreiben und predigen") ließ der Pfarrer Taten folgen, kloppte auf dem Dach nach dem offiziellen Richtfestspruch von Zimmermann Thomas Heinrichs ebenso munter wie gutgelaunt den symbolischen letzten Nagel ins Holzgebälk.

(emo)
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