Erkelenz Zwei eigene Sichtweisen auf die Natur
Erkelenz · Zwei Künstler, die sich in ihren Arbeiten mit Natur, aber auch mit dem Mensch in der Natur auseinandersetzen, stellen an diesem und am nächsten Wochenende in Haus Spiess aus. Die Ausstellungseröffnung erfolgte zweisprachig.
Zweisprachig startete die letzte Ausstellungseröffnung dieser Saison in Haus Spiess. Für alle niederländischen Besucher wurde die Laudatio von Christoph Stolzenberger durch Übersetzung und Vortrag von Bernd Kehren und Pascal Jütten in die Landessprache der Ausstellenden übertragen. Einem Hinweis aus dem Kulturausschuss der Stadt verdankt Erkelenz, dass man auf die Arbeit der beiden Künstler aufmerksam wurde und sie einlud, ihre Bilder hier zu zeigen.
Beide Künstler setzen sich in ihren Arbeiten mit Natur, aber auch mit dem Mensch in der Natur auseinander. "Menschen brauchen Natur, um zu leben, aber sie zerstören sie auch", gibt die Künstlerin zu bedenken. "Ich wollte gerne den Menschen ihr Verhältnis zur Natur bewusstmachen." Ihre Bilder zeigen sich als Grafiken, Lithographien aber auch bearbeitete Fotografien den Betrachtern. Conny Hessels arbeitet mit reduzierter Farbwahl, um möglichst wenig abzulenken. Aus kleinen und großen Spritzern formt sie eine Frauengestalt mit großem Fuß - ohne Striche. Bei anderen Arbeiten schichtet sie im Siebdruck eine um die andere Form aufs Papier bis zur fertigen Grafik. Sie experimentiert gerne. "Meine Arbeit wird von Neugierde geprägt", erzählt Conny Hessels, nach ihrer Vorgehensweise gefragt. Mit einer Kombination verschiedener Techniken, die nur sie in dieser Weise kombiniere, erreicht sie Ergebnisse, die dem Betrachter Rätsel aufgeben. In der Ausstellung zeigt sie eine große Bandbreite an Techniken und Gestaltungsmöglichkeiten. Eine Serie sind Fotografien, die sich gegenseitig überlagern und die bearbeitet sind, um damit einen nicht mehr realen Eindruck von Natur zu vermitteln.
In einer anderen Serie ergänzen sich Porträts und Naturformen zur Grafik. Roel Monster verfolgt einen ganz anderen Ansatz in seiner Auseinandersetzung mit Natur. Nicht nur seine Technik ist anders gewählt, auch der Ausdruck ist unterschiedlich. Mit Acrylfarbe baut er Schicht für Schicht, mal transparent, mal deckend arbeitend, sein Bild auf. Auch nach Tagen, Wochen oder Monaten könne er daran weiterarbeiten, sich somit gleichzeitig mehreren Themen widmen und seine Bilder entwickeln. Er erläutert: "Die Natur inspiriert mich, und ich male meine eigene Sicht." Mal in kräftigen Herbstfarben, mal in satten Grüntönen zeigen seine Bilder die Natur durch seine Augen. Er verliert sich nicht im Detail, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche. Strukturen finden sich in seinen Bildern wieder, ob am Seerosenteich, im Schilf oder im Wald. Seine Arbeiten sind gegenständlich, aber mit künstlerischer Großzügigkeit stilisiert. Wasserlandschaften und Bäume stehen im Kontrast zu fliegenden, schwebenden oder schwimmenden Blättern, die Leichtigkeit ahnen lassen. Lichtreflexe und Lichtspiele im Wald und am Wasser sind eingefangen und bleiben bestehen an der Wand des Ausstellungsraumes.