Erkelenz Wirbelnde Tänze aus Russland

Erkelenz · Dass russische Ensemble "Ivushka" begeisterte am Sonntag in der Erkelenzer Stadthalle mit einer "Weihnachtsrevue".

 Erstklassiger Gesang, akrobatische Tanzeinlagen und typische russische Instrumentalmusik - das gab es bei der temperamentvollen russischen Weihnachtsrevue von "Ivushka" in der Stadthalle Erkelenz zu erleben.

Erstklassiger Gesang, akrobatische Tanzeinlagen und typische russische Instrumentalmusik - das gab es bei der temperamentvollen russischen Weihnachtsrevue von "Ivushka" in der Stadthalle Erkelenz zu erleben.

Foto: Jörg Knappe

Zum Schluss flogen sogar "Kalinkas" über die Bühne - Schneebälle zum entsprechenden Lied des russischen Großensembles "Ivushka", das am Sonntagabend das Publikum in der Stadthalle in Erkelenz mit einer "Weihnachtsrevue" begeisterte. Mitreißend waren Gesang, akrobatischer Tanz und typische russische Instrumentalmusik. Für einen großen Teil des Publikums mussten die russischen Texte nicht übersetzt werden.

Den Zauber des alten Russland auf deutsche Bühnen zu bringen, das leistete "Ivushka" nicht zum ersten Mal, immer ist auffällig die Qualität des fast 40 Köpfe umfassenden Ensembles aus Chor, Ballett und Orchester der Hochschule für Tanz und Musik in Tambov im südlichen Russland zwischen Moskau und Wolgograd. Und dass ein "großes Land" wie Russland eine erhebliche kulturelle Vielfalt sein Eigen nennen kann, verkündete im charmanten Deutsch mit russischem Zungenschlag eine junge Tänzerin in der Begrüßung mit Stücken aus dem europäischen Teil des Staats bis hin zur asiatischen Halbinsel Kamtschatka.

Wirbelnde Tänze mit typischen akrobatischen Einlagen der Männer, Tempo- und Dynamikwechsel aller Künstler, ein riesiger Fundus an Kostümen aller Art und Kulturen aus dem Riesenland in Perfektion - fast 30 Einzelstücke ließen auch den traditionell hohen Ausbildungsstand russischer Künstler deutlich werden. Dass auch die hochschuleigene Schneiderei ihr Metier beherrscht, wurde mit dem häufigen Kostümwechsel sichtbar, eine Vielfalt in Stil und Farben, die außergewöhnlich außerhalb Russlands sind. Vom leichten Röckchen bis zum Winterpelz, vermutlich war ein eigener Lkw für die Garderobe dabei.

Immer wieder Riesenbeifall, Jubelrufe nach zarten oder rasanten Einzelstücken, die den musikalischen Weg von Europa über Eurasien bis nach Fernost nachzeichneten mit Volksliedern und Volkstrachten. Immer wieder konnten sich auch Ensemblemitglieder als Solokünstler auszeichnen. Ein absoluter Könner vor allem Andrej Bauschev, der alle Stile und Tempi auf seinem dreisaitigen Instrument mehrmals zeigen konnte.

Dass die russische Seele auch Humor hat, wurde in Tänzen und auch Liedern deutlich, Musik braucht fast keine Übersetzung, Bewegung und Mimik lassen Sprachgrenzen immer wieder vergessen.

Natürlich die Hymne der Don-Kosaken als Kasatschok, in Anlehnung an die Kölner Band Brings "enn superjeile Zick" im Erkelenzer Saal.

"Stille Nacht, heilige Nacht" - die Sängerinnen und Sänger hatten ordentlich Deutsch geprobt, das Publikum vergrößerte den Chor. Ein glänzendes Finale mit Schneeballwurf (Kunststoff), Kopftanz (lange vor Breakdance üblich) einer Art Rasputin und schließlich die junge Tänzerin: "Frohe Weihnacht bis zum nächsten Mal!" Bühne und Saal waren sich darüber einig.

(isp)
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