Erkelenz / Hückelhoven Wie ein friedliches, interkulturelles Zusammenleben gelingt

Erkelenz · Zwei Pädagogik-Leistungskurse des Cusanus-Gymnasiums haben in der Unterrichtsreihe "Interkulturelle Erziehung" die VIKZ-Moschee (Verband islamischer Kulturzentren) in Hückelhoven besucht.

Mit Ausnahme von zwei islamischen Schülerinnen hatte zuvor kein Schüler eine der fünf im Stadtgebiet Hückelhovens befindlichen Moscheen besichtigt. Elmar Viethen und Dr. Dieter Stüttgen, die Tutoren der Leistungskurse, wollten interkulturelles Zusammenleben nicht nur in der Schule theoretisch abhandeln, sondern praktizieren.

Fachkundig wurden die Cusaner zunächst von Mehmet Yilmaz, dem Vorsteher der Moschee, über die grundsätzliche Funktion einer Moschee informiert. Eine Moschee, arabisch masdschid, so erfuhren die Cusaner, ist ein ritueller Ort des gemeinschaftlichen Gebets und darüber hinaus der politischen, rechtlichen und lebenspraktischen Wertevermittlung im Sinne des Islams sowie ein sozialer Treffpunkt. Obwohl die täglichen Gebete grundsätzlich überall ausgeführt werden dürfen, gilt es als besonders verdienstvoll, wenn man sie in der Moschee verrichtet, da auf die Weise die Zugehörigkeit zur muslimischen Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht wird.

Die Kleiderordnung wird, was die Cusaner teilweise sehr überraschte, in Moscheen außerhalb des arabischen Raumes nicht ganz so streng eingefordert. Die Schuhe mussten zwar auch die Schüler vor dem Betreten des Gebetsraumes ausziehen, aber die jungen Damen mussten nicht, wie es normalerweise eingefordert wird, Kopftücher überziehen. Den Mädchen war es auch erlaubt, den Gebetsraum der Männer zu besichtigen. Mehmet Yilmaz betonte, dass das Zusammenleben von Christen und Moslems in seiner "Gemeinde" von großer Toleranz geprägt sei und es noch nie zu Konflikten gekommen sei. Er verwies auf gemeinsame Wurzeln der beiden Religionsgemeinschaften, die man an zahlreichen Stellen im Koran festmachen könne.

Die gesamte Gruppe des Cusanus-Gymnasiums zog ein sehr positives Fazit der Exkursion. Alle waren sich einig, dass ein friedliches, tolerantes, interkulturelles Zusammenleben am besten erreicht wird, wenn es viele persönliche Kontakte der Menschen unterschiedlicher Kulturkreise gibt.

(RP)
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