Erkelenz Wettstreit an historischer Stätte

Erkelenz · Beim Prinzenempfang in der Erkelenzer Burg wurde die Frage nach dem ältesten Karnevalsverein heiß diskutiert und karnevalistisch entschieden.

 Bürgermeister Peter Jansen (oben, 4.v.l.) empfing die Erkelenzer Prinzenpaare und Dreigestirne auf der Burg; unter anderen mit dabei der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers (2.v.r.) und Landtagsabgeordnete Thomas Schnelle (6.v.r.).

Bürgermeister Peter Jansen (oben, 4.v.l.) empfing die Erkelenzer Prinzenpaare und Dreigestirne auf der Burg; unter anderen mit dabei der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers (2.v.r.) und Landtagsabgeordnete Thomas Schnelle (6.v.r.).

Foto: JL

Zum obligatorischen Gruppenfoto strahlte die Sonne nach Kräften, am Ende der Veranstaltung taumelten Schneeflocken vom Himmel. Sogar das Wetter beteiligte sich gestern Vormittag am karnevalistischen Treiben beim Prinzenempfang der Stadt Erkelenz auf der Burg.

Trotz Mikrofon zeigte die Stimme von Bürgermeister Peter Jansen Spuren von Heiserkeit, kein Wunder ob seines Besuchsmarathons in diesen Zeiten. Den Auftakt machten Ehrungen. Denn mit Hans-Josef Bülles gibt es einen neuen Präsidenten des Verbandes der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise, den Peter Jansen gerne begrüßte. Der revanchierte sich mit dem Grenzland-Wappen des VKAG, dem höchsten Orden des Verbandes. Gleichzeitig verabschiedete der Erkelenzer Bürgermeister Bernd Heiss, der nach vielen Jahren sein Amt als Vorsitzender der Vereinigung der Karnevalsgesellschaften der Erkelenzer Lande (VKEL) aufgibt. "Es war eine wunderschöne Zeit", lautete dessen knappes Fazit. Bernd Heiss bedauerte zum Abschied aber außerdem auch ein wenig, dass die klassische Büttenrede scheinbar ausgedient hat: "Im Karneval wollen wir auch den Spiegel vorhalten. Das ist ein wenig aus der Mode gekommen und wird nicht mehr gefordert."

Nachsicht forderte Immeraths Präsident Arno Lemmen vom Publikum, dem noch der samstägliche Ball "in den Knochen steckte". Mit einigem Stolz präsentierte Venraths "Chef" Jupp Gormanns das erste Dreigestirn der Venrather Wenk, das sogar Kinderprinz Kevin im Gefolge hatte. Das erste weibliche Dreigestirn kam aus Kückhoven, da machte die obligatorische Ordensverleihung gleich mehrfach Freude.

Für einen historischen "Eklat" sorgte dann der Präsident der "Katzeköpp", Wolfgang Conen, der unter viel Gelächter und Beifall "Grabungsfunde" aus seinem Heimatort präsentierte, die nahezu eindeutig belegten, dass die Katzemer die ältere Karnevalsgesellschaft in Erkelenz repräsentieren. Das wollten sich die Lövenicher Hoppesäck nicht bieten lassen und kündigten eigene Grabungen an.

Auch Präsident Frank Salewski bat um Nachsicht, denn die Kostümsitzung am Samstag hatte bis in die Morgenstunden gedauert. Sein Dreigestirn war jedoch schon fit und glänzte mit Gesang. "Helau" erklang aus Granterath, dessen Vertretung ebenfalls zum Stelldichein in der Burg gekommen war. "Moni und ihre Knappen" hatte Hans-Walter Papst von der Brückstraße mitgebracht, Fürstin Monika genoss das Ständchen ihres Sitzungspräsidenten.

Die historische Gegenoffensive erfolgte durch Helmut Jopen, den zweiten Vorsitzenden der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft (EKG), dessen "Es hat da Ausgrabungen gegeben ..." für viel Gelächter sorgte. Der Schlagabtausch mit den "Katzeköpp" wurde letztlich dann aber unter allgemeiner Zustimmung an die nächste Theke verwiesen.

(maut)
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