Erkelenz Wer hat das beste Brot im Land?

Erkelenz · Zwei Tage lang findet im Foyer der Kreissparkasse Erkelenz am Dr.-Eberle-Platz die öffentliche Brot- und Brötchenprüfung der Bäcker-Innung Heinsberg statt. 20 lokale Betriebe haben teilgenommen.

 Auch der Geruchssinn ist gefragt. Prüfer Karl Ernst Schmalz nimmt die Backwaren unter vielen Aspekten kritisch unter die Lupe. Aber auch Kunden durften in der Kreissparkasse Kostproben nehmen.

Auch der Geruchssinn ist gefragt. Prüfer Karl Ernst Schmalz nimmt die Backwaren unter vielen Aspekten kritisch unter die Lupe. Aber auch Kunden durften in der Kreissparkasse Kostproben nehmen.

Foto: Jürgen Laaser

Schon vor dem Hauptsitz der Kreissparkasse am Dr.-Eberle-Platz weisen Schilder die Passanten auf das Geschehen im Inneren des Gebäudes hin. Schließlich dürfen die Verbraucher ruhig wissen, dass ihr "täglich Brot" einer strengen Qualitätskontrolle unterliegt. So liegt rund um den Prüfstand am Ende des Foyers der köstliche Duft frischer Backwaren in der Luft.

Er riecht, inspiziert und schmeckt - der Brotprüfer Karl-Ernst Schmalz vom Institut für die Qualitätssicherung von Backwaren (IQBack) nimmt seine Arbeit sehr genau. Bei der öffentlichen Brot- und Brötchenprüfung der Bäcker-Innung Heinsberg, die jetzt in den Räumen der Kreissparkasse stattfand, war er für die fachkundige Prüfung der Backwaren zuständig. Von der Gleichmäßigkeit der Form über die Eigenschaften der Kruste, Lockerung und Struktur bis hin zu Geruch und Geschmack werden unterschiedliche Kriterien im anonymisierten Prüfungsverfahren zur Bewertung der einzelnen Backproben herangezogen. In den unterschiedlich gewichteten Kategorien ist jeweils eine maximale Punktzahl von 5 Punkten zu erreichen - nur Produkte, die letztendlich mit vollen 100 Punkten bewertet werden und somit keine Abweichungen von den Qualitätserwartungen darstellen, werden mit "Sehr gut" prämiert.

Insgesamt mussten am ersten Tag 50 Brötchenproben vor den kritischen Blicken von Karl-Ernst Schmalz bestehen. Gestern musste sich mit 63 Produktproben das Brot der lokalen Backstuben vor Schmalz beweisen. Edwin Mönius, Obermeister der Bäcker-Innung Heinsberg, war mit dem Verlauf der öffentlichen Prüfung sichtlich zufrieden: "Die Teilnahme an der Prüfung ist freiwillig; dennoch haben in diesem Jahr 20 der 36 Mitgliedsbetriebe unserer Innung Proben eingereicht. Dadurch haben wir so viele Proben wie noch nie".

Er freute sich auch über die langjährige Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse im Kreis Heinsberg, die jedes Jahr die Räumlichkeiten zur Verfügung stelle und so die Möglichkeit zur öffentlichen Prüfung biete.

"Für diese jährliche Qualitätskontrolle gibt es zwei Gründe", sagte Mönius. Zum Einen wolle die Innung zeigen, dass das Bäckerhandwerk großen Wert auf gute Qualität legt, zum Anderen solle durch die Prüfung aber auch ebendiese Qualität stetig verbessert werden, um gegen die billigeren Alternativen im Lebensmitteleinzelhandel oder der großen Discounter zu bestehen. Alle teilnehmenden Betriebe erhalten ein offizielles Gutachten und somit nicht nur eine Rückmeldung, sondern auch den Anreiz, ihre Waren weiter zu verbessern.

Doch nicht nur Schmalz nahm die Prüfung der Brötchen sehr ernst - auch die Kunden durften sich in der "Brotprobierecke" vor dem Prüfstand von der Qualität der lokalen Backwaren überzeugen. Die von süß bis herzhaft bunt gemischten Pröbchen fanden großen Zuspruch und überzeugten die Feinschmecker in Zivil davon, dass man Qualität durchaus schmecken kann.

(kasc)
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