Auslandsjahr Vor einem spannenden Jahr in Sambia

Erkelenz · Charleen Kovac ist 19 Jahre alt, hat gerade alle Abiturprüfungen absolviert und will Erkelenz bald verlassen. Für ein Jahr. Sie geht nach Sambia. Dort wird sie in einer Familie leben und ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren.

Charleen Kovac zieht es nach Sambia. Über das Gesicht der Schülerin, die gerade ihr Abitur am Cusanus-Gymnasium in Erkelenz macht, breitet sich ein vor Glück geradezu strahlendes Lächeln aus, sobald sie den Namen dieses Landes im Herzen Afrikas nennt. "Ich hatte für mich nach einer Möglichkeit gesucht, nach meinem Abitur einmal komplett in eine neue Welt eintauchen zu können", erzählt Charleen Kovac. Sie habe sich riesig gefreut, als sie erfuhr, dass ihre Bewerbung beim Dürener Verein "Eine Welt Engagement" erfolgreich war, der sie im August zu einem freiwilligen sozialen Jahr nach Sambia entsenden wird.

Der Dürener Verein war 1995 an einer Schule von Schülern, Lehrern und Eltern gegründet worden. Jährlich entsendet er, über Spenden finanziert, bis zu vier Freiwillige nach Sambia, die dort über die Diözese Monze betreut werden. Auch gibt er Jugendlichen von dort die Chance, ein freiwilliges Jahr in Deutschland zu absolvieren.

Nach der Realschulzeit wechselte Charleen Kovac ans Cusanus-Gymnasium, wo sie mit der Eine-Welt-AG in Kontakt kam. Dort wurde sie "mit dem Wunsch angesteckt", erzählt die 19-Jährige mit einem Augenzwinkern, selbst einmal als Freiwillige ins Ausland zu gehen. Sie informierte sich auf einer Messe in Aachen über mögliche Entsendeorganisationen und stieß auf den Dürener Verein, der sie überzeugte, da bei ihm weniger das Helfen an sich als der Gedanke von Integration im Vordergrund steht. Kovac erläutert: "Ich wünsche mir, Integration zu erfahren, und möchte wissen, wie es sich anfühlt, Teil einer anderen Kultur zu werden, ein vollständig neues Umfeld kennenzulernen." Die 19-Jährige erhofft sich diese Selbsterfahrungen, um später in Deutschland besser an der Integration von Menschen mitwirken zu können: "Ich möchte Flüchtlinge besser verstehen können." Nach ihrem Jahr in Sambia möchte Charleen Kovac, die auch in der Grünen-Jugend im Kreis Heinsberg aktiv ist, Sozialwissenschaften studieren, danach möglicherweise politisch oder journalistisch arbeiten. Sie weiß jedoch auch, dass das Jahr im Ausland all diese Vorstellungen noch einmal gehörig umwerfen könnte. Sie ist sehr gespannt.

Spannend wird zunächst einmal für sie, wo sie leben wird. "Erst kurz vor Reiseantritt werde ich erfahren, bei welcher Familie und wo ich untergebracht werde", erzählt sie. Bislang hätten die Freiwilligen immer im ländlichen Raum gelebt und in keiner Großstadt. Davon geht auch die 19-Jährige aus Lövenich aus. Damit zusammen hängt auch, dass sie momentan noch nicht weiß, was sie in den kommenden zwölf Monaten beruflich machen wird: "Meist geht es um Arbeiten in christlichen Gemeinden oder an Schulen." Was sie an dem Programm des Vereins "Eine Welt Engagement" besonders spannend finde, sei, dass "es nicht darum geht, jemanden zu zeigen, wie man etwas besser macht, sondern darum, etwas gemeinsam zu machen".

Wie Charleen Kovac in ihrer künftigen Familie in Sambia aufgenommen wird, wie sie das Jahr dort erlebt, und ob sie vor Ort geltende Bantusprache lernen wird - darüber wird die 19-Jährige in unserer Zeitung weiter berichten. Wer die Arbeit des Vereins "Eine Welt Engagement" und damit von Charleen Kovac unterstützen möchte, findet dazu Informationen im Internet unter www.eine-welt-engagement.de oder telefonisch unter 02421 87988.

(spe)
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