Erkelenz Volksbank blickt auf gutes Geschäftsjahr

Erkelenz · EU-Regulierungspolitik und Bankenaufsicht stehen in der Kritik, Niedrigzinsen ärgern. Dennoch blickt die Volksbank Erkelenz auf eine positive Geschäftsentwicklung. Die Mitgliederzahl stieg. Digitalisierung bringt neue Servicevielfalt.

 Die Volksbank Erkelenz, deren Hauptsitz am Konrad-Adenauer-Platz ist, hat von hier aus 2015 gute Geschäfte machen können.

Die Volksbank Erkelenz, deren Hauptsitz am Konrad-Adenauer-Platz ist, hat von hier aus 2015 gute Geschäfte machen können.

Foto: Jürgen Laaser

Von einem rundum "guten Jahr 2015" für die Volksbank Erkelenz berichtete Vorstandsvorsitzender Dr. Veit Luxem gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Rainer Corsten und Josef Brück gestern im Pressegespräch vor der abendlichen Vertreterversammlung in der Stadthalle. Für die Vertreter gab es denn auch die positive Nachricht einer Dividende von fünf Prozent plus Bonus, also sechs Prozent - insgesamt sollen 640.000 Euro an die Mitglieder ausgeschüttet werden.

Die gute Entwicklung machte Luxem besonders am so genannten betreuten Kundenvolumen fest, der Summe der Geschäfte, die die Volksbank mit ihren Kunden und Mitgliedern macht, das um 4,3 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro angestiegen ist. Die Bank freute sich 2015 über 608 neue Mitglieder und hat nun insgesamt 7.698 Genossen. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 4,9 Prozent auf rund 700 Millionen Euro.

Die Wohnbaufinanzierung bleibt ein Aushängeschild der Bank, die 413 neue Finanzierungen mit einem Volumen von fast 30 Millionen Euro vermelden kann. Das Kreditvolumen stieg auf mehr als 516 Millionen Euro. Stolz ist die Voba angesichts großer Konkurrenz beim Kreditgeschäft auf "ein überproportionales Wachstum beim Einlagen- und Fondsgeschäft um 5,5 Prozent (plus 53 Millionen) auf knapp eine Milliarde Euro. Auch mit der Ertragssituation zeigte sich Luxem "noch zufrieden". Das vorläufige Ergebnis werde bei 6,5 Millionen Euro liegen, sagte Luxem, und damit nicht ganz das Vorjahresergebnis erreichen.

Klar, dass den Bankleuten die EU- bzw. EZB-Politik der Einlagensicherung und die aktuelle Niedrigzinsphase Kopfzerbrechen machen. Die Volksbank werde keine Negativzinsen an ihre Kunden weitergeben, versprach Luxem.

Nah am Kunden zu sein, soll weiter Devise der Volksbank bleiben. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund der rasant sich entwickelnden Digitalisierung. "Die Volksbank wird keine Filialen schließen", betonte Luxem, aber dennoch, den Wünschen der Smartphonegesellschaft entsprechend, ihren digitalen Service vorantreiben. Luxems Devise für diesen Kurs lautet "Filiale und Online passen zusammen". Das Cover des (Papier-)Geschäftsberichts - der natürlich ab sofort auch online abrufbar ist - mit Schiefertafel, Tablet und Smartphone zeigt augenzwinkernd den Weg. Nicht allein digital, sondern "omnikanal" wolle sich die Voba präsentieren. Luxem: "Den Fragen, wie wir künftig kommunizieren, müssen wir uns stellen und vielfältige Zugänge zur Bank schaffen." Kompetente persönliche Beratung sei nach wie vor gefragt, weniger dagegen der persönliche Service bei einfachen Bankgeschäften, die immer mehr online getätigt würden.

Die Bindung in der Region, der sich die Genossenschaftsbanken besonders verpflichtet fühlen, festige die Voba Erkelenz durch ihre jungen Crowdfunding- und Stiftungsaktivitäten. Während die Ende 2014 gegründete Bürgerstiftung erst anläuft und noch für sich wirbt, konnten die ersten drei Crowdfunding-Projekte, darunter neue Umkleiden für den SV Merbeck, mit der Voba-Beteiligung umgesetzt werden. Und last, but not least, verwies Luxem auch auf Spenden von 140.000 Euro, die aus dem Voba-Gewinnsparen an Vereine und gemeinnützige Organisationen gingen.

(RP)
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