Erkelenz Vielfältig begabte Kunstschaffende

Erkelenz · Marlies Giesen widmet sich der Bildenden Kunst ebenso wie dem Schreiben von literarischen Texten und Liedern. Außerdem bietet sie anderen Künstlern Plattformen, um sich präsentieren zu können.

 Marlies Giesen malt, schreibt und liest. Lebhaft und mit Begeisterung gibt sie Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen, das sie seit drei Jahrzehnten verfolgt. Früher leitete sie eine Galerie in Mönchengladbach.

Marlies Giesen malt, schreibt und liest. Lebhaft und mit Begeisterung gibt sie Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen, das sie seit drei Jahrzehnten verfolgt. Früher leitete sie eine Galerie in Mönchengladbach.

Foto: Jürgen Laaser

Marlies Giesens Ausspruch "Ich brenne und lebe für das, was ich mache" erscheint nach einem ausführlichen Gespräch mit ihr absolut glaubwürdig. Lebhaft und mit Begeisterung gibt sie Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen, das sie seit drei Jahrzehnten verfolgt. Der Bildenden Kunst geht sie ebenso nach wie dem Schreiben von Liedern und literarischen Texten. Dabei ist es ihr ein wichtiges Anliegen, anderen Künstlern mit verschiedenen Veranstaltungen Plattformen zu bieten, um ihre Werke präsentieren zu können.

"Im Jahr 1986 habe ich meine künstlerische Tätigkeit mit dem Anfertigen von kleinen Grafiken begonnen", blickt sie zurück, "damals habe ich eine Galerie auf der Friedrichstraße in Mönchengladbach geleitet und hatte Kontakt zu vielen jungen Künstlern." Den Grafikstift hatte sie senkrecht über das Papier geführt und die ei- oder kreisähnlichen Formen teils verdichtet. Wenig später entdeckte sie die Aquarell- und dann die Acrylmalerei für sich.

Hatte sie ursprünglich als Autodidaktin begonnen, folgten relativ bald sieben Jahre Schulungen in Privatateliers und bei verschiedenen Dozenten. "Ich bin erstaunt, dass man sich immer weiterentwickelt", betont sie, "und ich finde, neue Ideen sollte man wirklich umsetzen." Sie selbst hat davon viele. Hat sie etwa ein Kunstwerk erschaffen, ist es durchaus möglich, dass sie dieses weiter verändert und umwandelt, um unterschiedliche neue Ergebnisse zu erzielen. Ein 60 mal 80 Zentimeter großes ungegenständliches Gemälde unterzog sie beispielsweise einem "Prozess wie eine Metamorphose": Sie erstellte nach Sicherung des Originals daraus in einem Folgeschritt mehrere Elemente, denen sie teils Schriftzüge anfügte. Darüber hinaus erläutert sie Gedankenspiele, in welcher Form die Einzelteile künftig verwandelt werden könnten. Eigene Kunstwerke stellt sie regelmäßig in der seit 1997 in ihren Wohnräumen durchgeführten Lesungsreihe "Im Kleinen Atelier" aus.

Neben der Bildenden Kunst ist es das Schreiben, das Giesen begeistert. "Mit Gutenachtgeschichten für meine Kinder habe ich 1972 angefangen", erzählt Marlies Giesen, "inzwischen schreibe ich Kurzgeschichten, Krimis, Lyrik, Prosa sowie Text und Melodie für Kinderlieder und Balladen." Für Letztere fertige der Cellist Georg Ruppert von den Niederrheinischen Sinfonikern im Anschluss den Satz an. Ideen erhält sie bei Spaziergängen im Garten, auf dem Feld oder im familiären Umfeld. Zunächst hatte sie in der von ihr initiierten Schreibwerkstatt der Senioren-Initiative Erkelenz (S.I.E.) selbst eine Entwicklung durchlaufen. Da sie nie zufrieden war, besuchte sie weitere Seminare. Das Absolvieren der auf neun Monate angelegten Fortbildung "Kreatives Schreiben" der Fernschule ILS in Hamburg, die sie im August beendete, ist aktuellstes Beispiel dafür. "Immer werde ich mich schulisch im Schreiben oder demnächst im Atelier weiterbilden", beschreibt Giesen, die zudem Vorstandsmitglied im Kunstförderkreis "Pro Arte" und ausgebildete Telefonseelsorgerin ist, ihre Pläne.

Ein laufendes Projekt von ihr: das Kinderbuch "Schweinchen auf dem Rummelplatz". Den Text hat die Venratherin bereits geschrieben - jetzt sucht sie jemanden, der es illustriert.

(cole)
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