Erkelenz Viele glückliche Kuscheltier-Eltern

Erkelenz · Ob Einhorn, Hase, Hai oder Hund: Das Team des Jugendrotkreuzes im Teddybärkrankenhaus in Erkelenz verarztete Wunden und richtete Brüche - sehr zur Freude von den Besitzern der kuscheligen Kameraden.

 Yanis Klein (9) half Sara Dukic vom Jugendrotkreuz bei der Narkose (und Beatmung) von "Tommy". Elf Jahre hat Stoffhund Tommy bereits auf dem Buckel, und entsprechend lädiert sah er aus.

Yanis Klein (9) half Sara Dukic vom Jugendrotkreuz bei der Narkose (und Beatmung) von "Tommy". Elf Jahre hat Stoffhund Tommy bereits auf dem Buckel, und entsprechend lädiert sah er aus.

Foto: Jürgen Laaser

Grundschüler Yanis (9) brachte seinen Stoffhund im Körbchen mit. Elf Jahre hat Tommy bereits auf dem Buckel. Entsprechend lädiert sah er aus: Eine größere offene Stelle im Gesicht und Risse an Ohr und Hals waren zu sehen. "Tommy ist krank", erklärte der "Papa", und wies auf das daneben liegende Hündchen in roter Kapuzenjacke hin, "das ist nur sein Sohn, der ist gesund." Zur Hilfe von verletzten und kranken Kuscheltieren öffnete das Teddybärkrankenhaus des Jugendrotkreuzes (JRK) im DRK-Kreisverband Heinsberg zum 4. Mal seine Tür in der Kreis-Geschäftsstelle, Feuerwache 8.

Von der Anmeldung bis zur Operation und Apotheke durchliefen die Kinder mit den Patienten alle Stationen, um sie gesund wieder mit nach Hause nehmen zu können. In den Gängen und Zimmern herrschte sehr geschäftiges Treiben. Kinder folgten mit Einhörnern oder Teddys im Arm dem Krankenhaus-Personal, das sie zu den jeweiligen Stationen begleitete oder dort auf sie wartete. Nach der Anmeldung bei Maike Feddersen (11), Angelika Grevenrath und Philip Davies begleitete Sara Hasmanis (12) Yanis zur Ambulanz. Dort nahm sich Martin Reimann, einer von drei Fachärzten für Stofftierheilkunde, des plüschigen Tommys an. "Er muss operiert werden", lautete seine mitfühlende Diagnose, "damit es nicht so weh tut, lege ich nach einem kleinen Piks die Infusion." Danach vergewisserte sich Anästhesistin Sara Dukic, dass Sauerstoffgehalt im Blut und Puls in Ordnung waren - die Werte von Yanis überprüfte sie gleich mit. Auch durfte er den Beatmungsbeutel drücken, der Tommy während der Narkose Luft zuführen wird. "Der OP-Bereich ist frei!" hieß es da schon und Tommy wurde vorsichtig auf den Tisch gelegt. "Die OP dauert ein bisschen länger, da er schwer verwundet ist", teilten die Schwestern Justina Beckers und Elsbeth Gellissen nach kurzer Zeit dem aufmerksam an der Schleuse stehenden Yanis mit - im Arm seines Vaters verfolgte er jeden Handgriff. Ein paar Tage Pause von den vielen "Straßenkämpfen" sollte der Hund einlegen, damit alle Wunden gut verheilen können. Krankenschwester Luisa Nicosia (15) empfahl im Aufwachraum, auf Alkohol und Zigaretten zu verzichten, bevor der junge Papa gesunde Arzneien von den Apothekerinnen Celina (12) und Sonja Stüben entgegen nahm. Vater Mario Klein lobte die professionelle Weise des Krankenhauses und Yanis war "sehr glücklich" und fand den Besuch "super". Schirmherr und Kinderarzt Dr. Stefan Eschweiler hob die personelle Stärke sowie realitätsnahe und liebevolle Gestaltung hervor. Förderlich sei zudem die finanzielle und tatkräftige Unterstützung durch das DRK, von dem unter anderem Geschäftsführer Lothar Terodde gekommen war.

Auf das wirkliche Reparieren der Kuscheltiere hatte JRK-Kreisleiterin Marianne Eßer-Küster von Anfang an großen Wert gelegt, sagte sie, dies werde in anderen Teddybärkrankenhäusern nicht geleistet - deshalb unter anderem die Einladung nach Herzogenrath.

(cole)
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