Erkelenz Überraschungsübung zum Abschied

Erkelenz · Mit einer Alarmübung in Gerderhahn verabschiedeten die Wehrleute des Löschzuges II ihren Zugführer Helmut van der Beek.

 Mit Atemschutz bereiteten sich die Wehrleute auf den Löschangriff vor. Von der Alarmierung war diesmal ausnahmsweise nur der Zugführer überrascht gewesen.

Mit Atemschutz bereiteten sich die Wehrleute auf den Löschangriff vor. Von der Alarmierung war diesmal ausnahmsweise nur der Zugführer überrascht gewesen.

Foto: U. Heldens

Anwohner machten die starke Rauchentwicklung aus. Im Inneren der Mehrzweckhalle in Gerderhahn war ein Feuer ausgebrochen. Um 19.22 Uhr am Freitag ging so der Notruf bei der Leitstelle ein, die den Löschzug II der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erkelenz alarmierte. Was Stadtbrandinspektor Helmut van der Beek, der neue Wehrleiter, zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Seine Wehrleute waren längst am Gerderhahner Ortseingang versammelt und bereit für diese besondere Zugübung. Besonders aus zwei Gründen - obwohl van der Beek der Chef der Erkelenzer Feuerwehr ist, hatte er keine Ahnung, dass diese Übung angesetzt war. Und: Es war die letzte ihrer Art, die van der Beek als Zugführer des Löschzuges II leitete. Mit dieser Alarmübung verabschiedeten die Wehrleute ihren Zugführer.

Kaum am Einsatzort angekommen, war auch schon ein erleichtertes Lächeln in van der Beeks Gesicht zu sehen. Natürlich hatte er flugs erkannt, dass da irgendetwas nicht stimmte, und das eben im positiven Sinn. Die Nebelmaschine war es, die für starke Rauchentwicklung gesorgt hatte. Dieses Einsatzszenario war angenommen: Im Obergeschoss der Gerderhahner Mehrzweckhalle ist es zu einem Brand gekommen. Der Rauch breitete sich schnell Treppenhaus bis zum Dachgeschoss aus. Drei Personen wurden in dem Gebäude vermutet. Das Ziel der Übung lautete, den Einsatz tragbarer Leitern und den Einsatz unter Atemschutz zu proben.

Vier Trupps unter Atemschutz verschafften sich über tragbare Leitern Zutritt ins Gebäude. Schnell hatten sie die vermissten Personen gefunden und ins Freie gebracht. Eine von ihnen wurde per Steckleiterhebel und Schleifkorbtrage aus dem Obergeschoss gerettet. Den Löschangriff nahmen die Wehrleute über die Leiter nach oben vor, um Löschmaßnahmen im Obergeschoss beginnen zu können. Ein weiteres Rohr ließ Einsatzleiter Helmut van der Beek über das Treppenhaus ins brennende Objekt führen. Derweil leiteten die Wehrleute auch erste Lüftungsmaßnahmen ein, die für eine bessere Sicht der Kameraden sorgten, die unter Atemschutz im Gebäude waren. "So kommen sie viel schneller zum Brandherd", sagte Helmut van der Beek. Und er konnte zufrieden sein mit der Arbeit, die die 49 Wehrleute des Zuges II (Einheiten Gerderhahn, Gerderath, Golkrath, Matzerath, Schwanenberg, Hetzerath) leisteten.

Helmut van der Beek schmunzelnd: "Da sind sogar Führungskräfte in Uniform und Krawatte wohl zufällig vorbeigekommen." Und er freute sich, dass bei dieser Abschiedsübung auch einer seiner Stellvertreter, Stadtbrandinspektor Klaus Peters, und Brandoberinspektor Christian Lambertz, Zugführer des Löschzuges I, nach Gerderhahn gekommen waren. Denn nach der mehr als einstündigen Übung stand schließlich die feierliche Übergabe statt: Helmut van der Beek wurde von Klaus Peters offiziell aus dem Amt des Löschzugführers verabschiedet. Im Anschluss ernannte der neue Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erkelenz Brandoberinspektor Ingo Rolfs zu seinen eigenen Nachfolger und damit eben zum neuen Zugführer des Löschzuges II.

(RP)
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