Borschemich bei Erkelenz Drohnenvideo zeigt Kirchen-Abriss von oben

Borschemich · Es war ein trauriger Montag für Borschemich. Die ehemaligen Bewohner des Ortes bei Erkelenz mussten mit ansehen, wie die alte Kirche St. Martinus für den Tagebau abgerissen wurde. Ein Drohnenvideo zeigt die Zerstörung der Kirche aus der Luft.

Um Punkt 10 Uhr rückte der Bagger an. Stück für Stück riss er das bereits entwidmete Haus Gottes ab. Für den Tagebau Garzweiler II muss das gesamte Dorf Borschmich dem Erdboden gleich gemacht werden. Unter den Augen einiger ehemaliger Bewohner verrichtete die Baggerschaufel ihr Werk.

Im November 2014 hatte es in der Kirche den letzten Gottesdienst gegeben. Kommenden Montag soll das gesamte Kirchenschiff bereits abgebaggert worden sein und schließlich nur noch der Kirchturm abgerissen werden, sagte Guido Steffen, Pressesprecher von RWE unserer Redaktion. Hier geht's zum Drohnenvideo.

Für die ehemaligen Bewohner des Ortes war der Montag hart. "Es ist wie eine Beerdigung", sagt Marlene Stockfisch, die in Borschemich in direkter Nähe zur Kirche aufgewachsen ist. Auch Fritz Herrmann aus Korschenbroich nahm ein letztes Mal Abschied von St. Martinus. "Ich wohne zwar schon seit 1974 nicht mehr hier, aber es zieht mich doch irgendwie immer wieder zurück in die alten Dörfer. Viel ist davon ja nicht mehr übrig geblieben", sagt der 65-Jährige.

Garzweiler II: Kirche in Borschemich wird abgerissen
8 Bilder

Garzweiler II: Kirche in Borschemich wird abgerissen

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Foto: Laaser, J�rgen

Für den Tagebau im Rheinland sind bereits ganze Dörfer umgesiedelt worden. Die Stadt Erkelenz ist davon besonders stark betroffen. Das über 1100 Jahre alte Rittergut Haus Paland wurde bereits im Dezember 2015 abgerissen. Auch die Bewohner der Ortschaften Immerath, Lützenrath und Pesch werden seit 2006 umgesiedelt. Hier werden die RWE-Bagger geplant 2017 Kohle abbauen.

(skr)
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