Wassenberg Seepferdchen - kein Problem mit Down-Syndrom

Erkelenz · Stolz aufs Seepferdchen: Geschafft! Stolz zeigt Daniel Krings sein Schwimmabzeichen. "Am Anfang hatte ich trotz der Schwimmflügel schon Angst ins Wasser zu gehen. Aber dann habe ich mich immer mehr getraut, und jetzt brauche ich die Schwimmflügel nicht mehr", berichtet er.

 Daniel Krings (r.) und sein Zwillingsbruder Sebastian sind gerne miteinander unterwegs - dann stehen die unterschiedlichsten Aktivitäten auf dem Plan der Brüder.

Daniel Krings (r.) und sein Zwillingsbruder Sebastian sind gerne miteinander unterwegs - dann stehen die unterschiedlichsten Aktivitäten auf dem Plan der Brüder.

Foto: Kohlen

Daniel Krings ist 35 Jahre alt und einer von etwa 50.000 Menschen mit Down-Syndrom in Deutschland. Der Fan von Bayern München lebt gemeinsam mit seiner Mutter in Wassenberg und arbeitet seit 2001 in einer manuellen Gruppe der Werkstatt für behinderte Menschen der Lebenshilfe Heinsberg. Vorher besuchte er die Rurtalschule in Oberbruch. Dort arbeitet sein Zwillingsbruder Sebastian als Lehrer. Die beiden haben ein sehr enges Verhältnis und treffen sich regelmäßig. Dann nimmt Sebastian seinen Bruder Daniel mit zum Kegelabend oder sie machen einen Spaziergang mit den Hunden, die zum Haushalt gehören. "Schlagermusik und Schwimmen sind meine Hobbys", sagt Daniel, der sich zu Beginn des Jahres nach einiger Trainingszeit fit genug fühlte, das Seepferdchen zu machen. Das hat er in der Werkstatt für behinderte Menschen absolviert. Denn neben der beruflichen Förderung ist die individuelle Persönlichkeitsförderung Schwerpunkt der Arbeit in der Heinsberger Lebenshilfe. Sportlehrerin Anke Schmitz bietet vielfältige Sportangebote und auch Schwimmunterricht an.

Einmal in der Woche nimmt Daniel Krings am Schwimmkursus im Hallenbad Heinsberg oder in den Sommermonaten im Freibad in Kirchhoven teil. "Für das Seepferdchen-Abzeichen musste ich vom Beckenrand ins Wasser springen, eine Bahn schwimmen und einen Ring aus schultertiefem Wasser heraufholen", sagt Daniel. Das hat er geschafft und nicht nur Anke Schmitz war stolz auf ihn, wie sich Daniel erinnert: "Alle haben geklatscht und mich umarmt, auch der Bademeister!" Vom Erfolg angetrieben, will er nun weitermachen und als nächstes das Jugendschwimmerabzeichen in Bronze auch noch schaffen.

Der 21. März ist der Welt-Down-Syndrom-Tag. Als Down-Syndrom (benannt nach John Langdon-Down, englischer Facharzt für Neurologie) wird eine Genmutation bezeichnet, bei der das 21. Chromosom dreifach vorliegt. Man nennt dieses Syndrom daher auch Trisomie 21. Menschen mit Down-Syndrom weisen in der Regel typische körperliche Merkmale auf und sind in ihren kognitiven Fähigkeiten meist beeinträchtigt.

Weltweit leben nach Schätzungen etwa fünf Millionen Menschen mit Trisomie 21. Der Welt-Down-Syndrom-Tag wurde 2006 von den Organisationen European Downsyndrome Association (EDSA) und Downsyndrome International (DSI) eingeführt.

(RP)
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