Erkelenz Stadt Erkelenz bekommt einen Klimaschutzmanager

Erkelenz · Rat beschließt Umsetzung des Klimaschutzkonzepts. SPD hält die Handlungsfelder für zu eng gesteckt.

Im zweiten Quartal dieses Jahres will die Stadt Erkelenz die Stelle eines Klimaschutzmanagers ausschreiben. Dies hat der Stadtrat im Dezember ebenso beschlossen wie die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts, das unter Beteiligung der Bevölkerung sowie begleitet von der Fachhochschule Aachen in den vergangenen Monaten erarbeitet worden war. Nicht zustimmen konnte die SPD dem Beschlussentwurf, die 2010 das Nachdenken über ein Klimaschutzkonzept auf die politische Agenda des Stadtrats gesetzt hatte. Ihr waren die zur Abstimmung stehenden Handlungsfelder für den künftigen Klimaschutzmanager zu eng gesteckt, erklärten Rainer Rogowsky und Dieter Spalink. 14 Enthaltungen, fünf Gegenstimmen standen schließlich 29 Ja-Stimmen gegenüber.

Der künftige Klimaschutzmanager soll vorrangig für die zwei Handlungsfelder "Bewusstseinsbildung und Verbraucherverhalten" sowie "Bauen und Wohnen" konkrete Umsetzungskonzepte erstellen, sah der Beschlussvorschlag vor, den die CDU eingebracht hatte. "Diese Felder sollten zuerst angepackt werden, da dort am schnellsten Effekte zu erzielen sind", erklärte Peter London den Antrag seiner Fraktion. Grundsätzlich offen für alle Themenfelder des Klimaschutzkonzepts, also auch "Verkehr und Mobilität", "Gewerbe und Industrie" sowie Stadtverwaltung, wollte die SPD sein, "um mit abstimmen zu können", sagte Spalink. Eine Mehrheit für eine Umformulierung des Antrags fand sie aber nicht.

Seit Dezember 2014 wurde das Konzept mit dem Institut Nowum-Energy der FH Aachen unter Leitung von Professorin Dr. Isabel Kuperjans erarbeitet. In öffentlichen Veranstaltungen wurde ein Maßnahmenkatalog mit 41 Vorschlägen erarbeitet. Die Priorisierung dieser Maßnahmen nahmen anschließend Experten vor. "Es wird deutlich, dass auf die Stadtverwaltung in erster Linie viele auf Initiierung, Koordination und Motivation ausgerichtete Aufgaben zukommen", erklärte diese, "um die Begleitung und Umsetzung der Maßnahmen zu gewährleisten, ist die Einstellung eines Klimaschutzmanagers notwendig."

Für die Stelle des Klimaschutzmanagers, befristet für zunächst drei Jahre, wird die Stadt Erkelenz als erstes Fördermittel beantragen, weil das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative die Kommunen bei der Einstellung von Klimaschutzmanagern durch eine Förderung für zunächst drei Jahre mit 65 Prozent der Kosten unterstützt. "Es wird daher danach eine externe Ausschreibung geben, die wir hoffentlich im zweiten Quartal machen können", erklärte Bürgermeister Peter Jansen auf Anfrage. Wichtig sei der Stadt, durch den Braunkohlentagebau täglich mit Klimaschutzthemen konfrontiert, eine "externe qualifizierte Besetzung der Stelle".

(spe)
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