Erkelenz Sonnenenergie tanken für saubere Fahrt

Erkelenz · Diese Tankstelle ist für das Kreisgebiet Heinsberg einzigartig: Im Erkelenzer Gewerbegebiet eröffnete econ SolarWind eine Solartankstelle für Elektroautos. Solarmodule auf dem Firmendach liefern den Strom für zwei Ladestationen.

 Bürgermeister Peter Jansen und Beigeordneter Ansgar Lurweg (v. re.) informierten sich bei der Eröffnung der Solar-Tankstelle bei den econ-Geschäftsführern Ralf Bußberg (li.) und Gerald Zirbes. Bei Stadtmitarbeitern beliebt ist der lautlose E-Smart (li.).

Bürgermeister Peter Jansen und Beigeordneter Ansgar Lurweg (v. re.) informierten sich bei der Eröffnung der Solar-Tankstelle bei den econ-Geschäftsführern Ralf Bußberg (li.) und Gerald Zirbes. Bei Stadtmitarbeitern beliebt ist der lautlose E-Smart (li.).

Foto: JÜRGEN LAASER

Auf dem Bild an der Wand brechen sich Sonnenstrahlen ihre Bahn durch Baumstämme im Wald, auf einer Ladestation sitzt ein Vogel: Hier tankt der Pkw-Fahrer Natur, vermittelt die erste Solartankstelle des Kreisgebiets in Erkelenz. "Natürlich aufladen mit econ" wirbt das seit elf Jahren in Erkelenz ansässige Unternehmen für Elektromobilität. Die neue Tankstelle am Haus Gewerbestraße Süd 63 ist 24 Stunden täglich öffentlich zugänglich.

Zur Eröffnung war auch Bürgermeister Peter Jansen gekommen, Technischer Beigeordneter Ansgar Lurweg rollte lautlos mit dem saubersten Dienstwagen der Stadt an, dem blau-weißen E-Smart. "Wir sind als Stadt mit dem Klimaschutzkonzept unterwegs, weil das sinnvoll ist", unterstrich der Bürgermeister. "Und gerade weil wir den Braunkohle-Stromerzeuger vor der Tür haben, sind wir umso mehr in der Pflicht, über dieses Thema nachzudenken." Peter Jansen bewohnt selbst ein Passivhaus mit Solaranlage auf dem Dach: "Solange der Strom aus Kohle kommt, bin ich nicht ganz glücklich." Er dankte dem Unternehmen econ SolarWind für sein Engagement, das Thema Elektromobilität voranzubringen.

Die econ SolarWind baut seit 2004 schlüsselfertige Photovoltaikanlagen, die Geschäftsführer nutzen selbst zwei E-Fahrzeuge und erleben im Renault ZOE durchaus Fahrspaß. Gerald Zirbes äußerte sich fasziniert von den Aspekten umweltbewusster Fortbewegung: "Man ist leise und sauber unterwegs, aber mit Dynamik. Und wir können die Begeisterung für diese Technik weitervermitteln." Beim E-Mobilitätsgipfel bei der Kanzlerin sei "viel geredet, aber wenig gesagt worden" - das verstärke die Motivation, am Thema dranzubleiben. Über technische Details und Fragen rund um Elektroautos will econ am kommenden Dienstagabend alle Interessierten im eigenen Haus informieren.

Wer die Energie aus der Sonne in den Elektromotor laden will, findet bei econ zwei Ladestationen Typ 2 (dreiphasig 16 Ampere) mit einer Ladeleistung von elf Kilowatt. "Ein Wagen mit 22 Kilowatt Batteriekapazität ist in zwei Stunden voll aufgeladen", erklärte Ralf Bußberg. Und wenn zu viele Wolken sich vor die Sonne schieben? "Für den Fall haben wir einen Vertrag mit der Naturstrom AG", so Bußberg weiter, "so wird auf jeden Fall ökologischer Strom fließen." Den ersten Ladevorgang bekommen E-Mobilisten nach Anmeldung gratis als "Willkommensgeschenk". Zur Dauernutzung der Solartanke wird nach Registrierung eine Ladekarte mit Chip ausgestellt, das übernimmt ein Dienstleister. Zur Überbrückung der Wartezeit wollen die Geschäftsführer noch Leih-Fahrräder zur Verfügung stellen. Für 200 Kilometer Reichweite kalkulieren sie 6,60 Euro Kosten.

Der städtische (geleaste) E-Smart ist laut Bürgermeister sehr beliebt bei Mitarbeitern und täglich für Ordnungs- oder Jugendamt im Einsatz - und das ohne Probleme. Peter Jansen fordert zum Umdenken auf: "Hier muss der Schalter umgelegt werden", sagt er nachdrücklich und tippt an seinen Kopf.

(RP)
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