Erkelenz Singer/Görner und die Welt der Konzertwalzer

Erkelenz · Seit seinem Abschied als Rezitator von Gedichten hat sich Lutz Görner ganz der Klaviermusik des 19. Jahrhunderts verschrieben. Vor fünf Jahren entwickelte er eine neue Art von Klavierabenden, bei denen er immer nur einen Komponisten in den Vordergrund stellt. Am Samstag, 13. Januar, 17 Uhr, moderiert Lutz Görner ein Programm mit französischen Konzertwalzern, die von der Pianistin Nadia Singer interpretiert werden.

 Nadia Singer und Lutz Görner gastieren wieder in Erkelenz.

Nadia Singer und Lutz Görner gastieren wieder in Erkelenz.

Foto: fotofelix

Wie auch bei seinen bekannten Rezitationsabenden über Heinrich Heine und Wolfgang Goethe ist Görner immer gut vorbereitet und scheint wirklich alles, was den Komponisten betrifft, aufgesaugt zu haben, um seine Klavierabende so unterschiedlich, wie auch die Komponisten sind, zu gestalten.

Görner arbeitet seit Jahren mit der jungen Pianistin Nadia Singer zusammen. Sie ist 26 Jahre alt, Russin mit deutschen Vorfahren, hat vor vier Jahren in Rostow am Don ihr Konzertexamen abgelegt. In Deutschland wird sie von Prof. Grigory Gruzman betreut und hat seither mit Lutz Görner sechs Klavierabende erarbeitet, die auch alle auf CD veröffentlicht wurden. In Frankfurt am Main hat sie vor vier Jahren den 1. Preis im Internationalen Rachmaninow Wettbewerb gewonnen. Dass die Pianistin naturgemäß bei "Nadia Singer spielt" eine prominente Rolle spielt, bedeutet indes nicht, dass der Part von Lutz Görner unbedeutend wäre. Er ist der Mann, der in seiner Moderationen die Fäden miteinander verwebt, Zusammenhänge herstellt und seine Ausführungen zu einem musik- und geistesgeschichtlichen Panorama verdichtet.

Mit Nadia Singer stellt sich eine Pianistin vor, die trotz größter Anforderungen, die diese Konzertwalzer stellen, keine Grenzen ihrer Technik erkennen lässt, verspricht die Ankündigung. Allen Schwierigkeiten zum Trotz behält ihr Spiel immer musikalische Gestaltungskraft, verbunden mit einer mühelosen Leichtigkeit. Brillante Anschläge und geschickter Pedalgebrauch lassen ihr Spiel auch in den turbulentesten Passagen durchsichtig erscheinen. Mit "La Valse" von Ravel entfacht sie zum Schluss ein musikalisches Feuerwerk.

(RP)
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