Erkelenz Schwerstkranke umfassend betreuen

Erkelenz · Pflegedienst "Medicur" und Hospizdienst "Regenbogen" unterschreiben Kooperationsvertrag. Ab März ist der Pflegedienst damit einer von vier im Kreis Heinsberg, die "Allgemeine ambulante Palliativ-Versorgung" anbieten.

 Dr. Titus Reinmuth (vorne l., "Regenbogen") und Klaus Herzog (vorne rechts, "Medicur") unterzeichnen den Kooperationsvertrag. Mit im Bild (stehend v.l.) sind Susanne Hoeren und Christine Kind (beide "Regenbogen"), Petra Jebram, Sabrina Puch, Uwe Reck und Werner Gandelheidt.

Dr. Titus Reinmuth (vorne l., "Regenbogen") und Klaus Herzog (vorne rechts, "Medicur") unterzeichnen den Kooperationsvertrag. Mit im Bild (stehend v.l.) sind Susanne Hoeren und Christine Kind (beide "Regenbogen"), Petra Jebram, Sabrina Puch, Uwe Reck und Werner Gandelheidt.

Foto: Jürgen Laaser

Ein wachsender Bedarf im Bereich der palliativen Versorgung unheilbar- oder sterbenskranker Menschen ist in der Region zu verzeichnen. Um den speziellen Anforderungen in diesem Bereich gerecht zu werden, haben sich vier qualifizierte Mitarbeiter beim ambulanten Pflegedienst "Medicur" mit der Zusatzausbildung "Palliative Care" auf den dafür erforderlichen Kenntnisstand gebracht. Um künftig "Allgemeine ambulante Palliativ-Versorgung" (AAPV) anbieten zu können, schreiben die Krankenkassen eine Kooperation mit einem Hospizdienst und Palliativarzt vor. Den Vertrag mit dem Ökumenischen ambulanten Hospizdienst "Regenbogen" mit Sitz in Wassenberg hat "Medicur" jetzt unterzeichnet. Ein Abschluss mit einem Arzt wird innerhalb der kommenden Wochen erwartet, so dass die Versorgung aller Voraussicht nach ab dem 1. März starten wird.

Der Pflegedienst "Medicur" ist seit 22 Jahren im Raum Erkelenz tätig und hat seit mehr als zehn Jahren die palliative Versorgung ein Stückweit geleistet. "Durch die Hospizarbeit von 'Regenbogen' wird den Bedürfnissen der Patienten besser Rechnung getragen", erläuterte Werner Gandelheidt, der mit Uwe Reck und Klaus Herzog Geschäftsführung und Pflegedienstleitung innehat, "die psycho-soziale Frage kommt sonst zu kurz und Ängste werden nicht wahrgenommen." Aufgrund verwaltungstechnischer Vorgaben seien ein besseres Netzwerk und bessere Schulungen nötig und möglich. "Regenbogen"-Vorsitzender Dr. Titus Reinmuth, der mit den Koordinatorinnen Christine Kind und Susanne Hoeren gekommen war, bestätigte die geänderte Situation: "Es wird heute weniger qualvoll gestorben als vor 20 Jahren, da wir in der Medizin und Pflege mehr wissen und können." Der Mensch brauche in allen Feldern Begleitung.

Jeweils 15 ehrenamtliche Hospizhelfer gehen eine Zusammenarbeit mit den nun vier Pflegediensten - etwa bisher mit dem ambulanten Pflegezentrum der Hermann-Josef-Stiftung oder den Caritas Pflegestationen - ein. Die Helfer begleiten rund 90 Schwerstkranke und Sterbende sowie deren Angehörige im Jahr. Durch die Kooperation mit den ambulanten Pflegediensten kämen die Leute noch öfter auf die Idee, den Hospizdienst in Anspruch zu nehmen, sagte Reinmuth. Im Weiteren umfasst die AAPV die 24-Stunden-Rufbereitschaft von Hausarzt und Pflegedienst. Dank Zusatzausbildung und Kooperation hätten die Pfleger die Möglichkeit, den Patienten ganz in den Mittelpunkt zu stellen, ergänzte Klaus Herzog. "Das Sterben ist entgegen früherer Tabuisierung heute etwas geworden, das man nicht ändern kann und das zum Leben dazugehört." Dabei könnten die Fachleute Schmerzen, Ängste und Einsamkeit nehmen. Insgesamt 28 Pflegerinnen und Pfleger sind für "Medicur" im Kreis Heinsberg im Einsatz.

(cole)
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