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Erkelenz Schauplätze kreativer Entfaltung

Erkelenz · In Haus Hohenbusch lassen sich Maler und Zeichner sowie Schmuck- und Specksteinkünstler des Sommerkunsttreffs über die Schulter schauen.

 Roswitha Lingen, die gebürtige Hetzeratherin, reiste aus Asendorf bei Hamburg an, um bei der dritten Auflage des Sommerkunsttreffs auf dem Gelände von Haus Hohenbusch kreativ mit Speckstein zu arbeiten.

Roswitha Lingen, die gebürtige Hetzeratherin, reiste aus Asendorf bei Hamburg an, um bei der dritten Auflage des Sommerkunsttreffs auf dem Gelände von Haus Hohenbusch kreativ mit Speckstein zu arbeiten.

Foto: Jürgen Laaser

Die Gründe der Teilnehmer, Tage, Wochenenden oder ganze Wochen an Kursen des Sommerkunsttreffs Hohenbusch teilzunehmen, seien vielfältig, sagt Veranstalterin Elke Bürger. "Viele kommen, um aufzutanken und um Techniken zu erlernen". Allen gemein ist die Begeisterung für das kreative Arbeiten - für das Erstellen von Kunstwerken mit Pinsel, Spachtel und Werkzeugen sowie unterschiedlichen Materialien und Techniken. Mehr als drei Wochen bieten Dozenten Kurse innerhalb der Mauern des ehrwürdigen ehemaligen Kreuzherrenklosters an.

An diesem Tag lassen sich Maler und Zeichner sowie Schmuck- und Specksteinkünstler über die Schulter schauen. Es sind konzentrierte Ruhe und reger inspirierender Austausch, die die Atmosphäre an den Schauplätzen kreativer Entfaltung prägen. Entsprechend den künstlerischen Fertigkeiten, die jeweils im Mittelpunkt stehen. So trägt eine Akteurin im Laienbrüderhaus sorgsam Spachtelmasse mittig auf einen Bildträger auf - mit Heißluft beschleunigt sie den Trocknungsprozess, und feine Risse zeigen sich wenig später auf der Oberfläche. Das Aufsprühen von Farbpigmenten ist ein nächster Schritt auf dem Weg zum abstrakten vielschichtigen Werk. Zwischendrin wechselt sie zu einer Farb-Spachtelarbeit, bei der sie den Hintergrund farblich abgestuft in Blau- und Grautönen gestaltete. Die Pinguine ließ sie zunächst als zentrale Flächen frei. "Wir arbeiten immer auf dunklem Untergrund, damit die Farben besser leuchten", erklärt Elke Bürger.

Sie geht von einem zum anderen und erkennt, wo etwas nicht passt. Zu Proportionen, farblichen Akzenten und Ausdruck gibt sie Tipps und leitet die Malprozesse engagiert an. Davon, dass sie selbst gerne mit Materialien und Techniken experimentiert, zeugt eine farbige Betonkugel, auf die sie Spachtelmasse auftrug. Die Plastiken von Osterinselgesichtern mit Rostfarbenanstrich sind im Kurs "Beton-Skulpturen" entstanden. Beschwingte Musik ist bei den Aktzeichnern zu hören. Das männliche Modell steht erhöht und wechselt alle paar Minuten die Pose. Die Zeichner bringen ihre Einfälle mit farbigen Strichen und Flächen frei zu Papier und bilden die Figur dann jeweils großformatig ab. "Jetzt geht es spielerisch zu und es entfaltet sich so die Inspiration", kommentiert Dozentin Birgit Schlechtriemen am Rande. Die Grundlagen des Zeichnens hatten sie morgens eingeübt. "Und anschließend soll beides zusammengeführt werden."

Nach dem Gang über den Hof ist die Werkstatt von Martina Eiselein zu erreichen. Ihr verwendetes Material, mit dem in Deutschland bisher wenig gearbeitet wird, ist Bronze-Clay, das zu einer knetbaren Masse angerührt wird. Trocknen, im Zwei-Phasen-Brand erhitzen und polieren sind Arbeitsschritte, die beispielsweise Gesine Thieling mit einer kleinformatigen Katzenmaske durchführt. Sie besuchte ebenso den Kupfer-Clay-Kurs. Lehreinheiten, in denen Oberflächen von kreierten Schmuckstücken strukturiert und mit synthetischen Steinen geschmückt werden können. Vor der Werkstatttür führt unter anderem Roswitha Lingen mit voller Konzentration das Schmirgelpapier an den wellenförmigen Konturen ihres Specksteins vorbei. Heller Staub fliegt durch die Luft und zeugt davon, dass die Oberfläche immer glatter wird. Feineres Schleifpapier liegt fürs nächste Bearbeiten und ein Pinsel zum Säubern bereit. Zuvor hatte sie Säge und Riffel-Raspeln eingesetzt. Dozentin Elisabeth Jakobs lässt Wasser auf den Stein tropfen und verreibt es - die Farbe ist jetzt vergleichbar zum abschließenden Polieren gut zu sehen und das muschelförmige Objekt glänzt.

"Es gibt Steine in allen Farben, außer Blau", schwärmt Jakobs, "sie besitzen oftmals kleine Einschlüsse und sind wie 'Wundertüten'." Der Nebenmann ist mit klarer Vorstellung an sein 40 Kilogramm schweres Exemplar herangegangen: Er hat von oben nach unten eine sitzende rundliche Buddha-Figur mit Hilfe verschiedenster Werkzeuge herausgearbeitet.

(cole)
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