Erkelenz Sachkompetenz mit hoher Menschlichkeit verbunden

Erkelenz · Nach fast 24 Jahren als Chefarzt der Urologie am Erkelenzer Krankenhaus wurde Thomas Fahlbusch in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist Privat-Dozent Christian Niedworok (39).

 Thomas Fahlbusch (l.) weiß "seine" Klinik bei seinem Nachfolger Christian Niedworok (r.) in guten Händen. Ärztlicher Direktor Harry Elsbernd im Gespräch mit beiden Urologen gestern bei der Feier zum "Stabwechsel".

Thomas Fahlbusch (l.) weiß "seine" Klinik bei seinem Nachfolger Christian Niedworok (r.) in guten Händen. Ärztlicher Direktor Harry Elsbernd im Gespräch mit beiden Urologen gestern bei der Feier zum "Stabwechsel".

Foto: Laaser

"Bleibt so wie ihr seid, ich bin dann mal weg" - auch bei seiner Verabschiedung nach fast 24 Jahren als Chefarzt der Urologie am Hermann-Josef-Krankenhaus blieb Thomas Fahlbusch seiner unkompliziert bodenständigen Art treu, die so viele Patienten an ihm schätzen gelernt haben. Es sprach Bände, dass Kuratoriumsvorsitzender Bürgermeister Peter Jansen, gerade vom Braunkohlenausschuss in Inden noch zur Feier gespurtet, Fahlbusch von einem Gesprächspartner dort alles Gute ausrichten ließ - der sei bei Fahlbusch "unterm Messer" gewesen" und habe trotzdem die besten Erinnerungen an ihn. Die fachliche Souveränität als Arzt und Fachbuschs mit viel Humor und markanten "Sprüchen" einhergehende Menschlichkeit Patienten, Kollegen und Pflegekräften gegenüber bestimmten alle Reden gestern. Verwaltungsdirektor Jann Habbinga bescheinigte dem 63-jährigen gebürtigen Münsteraner ein "stets offenes Ohr für die Patienten - und das unabhängig von Versicherungsstatus und Tageszeit". Aber auch als Fürsprecher mit hohem Verständnis für die Pflegekräfte habe sich Fahlbusch ausgezeichnet, ein Mann des immer klaren, offenen Wortes.

Chefarzt Harry Elsbernd, Ärztlicher Direktor, ließ die Ära Fahlbusch (nach prägenden Jahren als Oberarzt im St. Joseph-Hospital Krefeld-Uerdingen) vom Beginn seiner Chefarzttätigkeit 1994 im früheren "Haus Nazareth", der Krankenhaus-Dependance in Immerath, Revue passieren, sprach von "Aufbaustimmung" gemeinsam mit der Geriatrie unter Chefarzt Richter (der auch unter den Gästen war), und von den "gewöhnungsbedürftigen baulichen Bedingungen". Elsbernd: "Es gelang Ihnen, Ihre eigene Dynamik auf die Urologische Klinik zu übertragen, zu motivieren, zu modernisieren, zu begeistern. Es entwickelte sich ein starkes Team." Die Klinik im Dorf wuchs, punktete mit Qualität und großer Eigenständigkeit. Dann die Zäsur des Umzug ins erweiterte "Mutterhaus" nach Erkelenz mit besseren Räumen, besserer Technik aber auch mehr Wirbel, wie Elsbernd sagte. "Aber Sie haben für Ihre Klinik den richtigen Weg gefunden, den Teamgeist erhalten." Hervorragende Belegzahlen und geringe personelle Fluktuation sprächen für sich. "Es ist Ihre Überzeugung, Medizin am Krankenbett und nicht am Computer zu machen. Sie sind Ausbilder, Lehrer, Orientierungspunkt und Vorbild Ihrer nachfolgenden Ärzte", sagte Elsbernd zum Menschen Fahlbusch. Der sich selbst engagiert an der Suche nach einem Nachfolger beteiligt habe, der in Privatdozent Christian Niedworok (39) gefunden wurde.

Fahlbusch dankte seiner "außerordentlich engagierten Mannschaft" und etlichen wegbegleitenden Kollegen, wie seinem (anwesenden) Doktorvater Prof. Wolfgang Wagner. Im Gespräch sagte Fahlbusch später, er trete bewusst bei voller Schaffenskraft ab. Mit Ehefrau Roswitha, 13 Jahre Lehrerin an der Pestalozzischule, freut er sich auf mehr Zeit fürs Rennradfahren und Reisen im Wohnmobil.

(RP)
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