Erkelenz Ohne Gesundheit läuft es nicht

Erkelenz · "Move Smart" lautet seit dem vergangenen Jahr das Stichwort an der Franziskus-Schule: Mit dem Faszientraining soll die Gesundheit von Schülern und Lehrern gefördert werden. Damit soll auch die Lernbereitschaft steigen.

 Faszientraining in der Franziskus-Schule: Trainerin Jutta Wilbricht macht Übungseinheiten mit den Schülern. Ziel ist es, die Gesundheit von Lehrern und Schülern erhalten.

Faszientraining in der Franziskus-Schule: Trainerin Jutta Wilbricht macht Übungseinheiten mit den Schülern. Ziel ist es, die Gesundheit von Lehrern und Schülern erhalten.

Foto: Jürgen Laaser

Die Kinder grüßen die Queen. Unmittelbar davor waren sie mit der Baggerschaufel unterwegs, um sie mit einem Ellbogenschwenker zu bewegen. Dass dabei in verschiedenen Sprachen bis mindestens fünf gezählt wird, versteht sich für die Drittklässler schon von selbst. Die Klasse 3b und ihre Klassenlehrerin Heike Grapatin sind mitten im Unterricht. Was sich so verrückt liest und anhört, hat allerdings seinen tieferen Sinn.

Seit diesem Schuljahr ist die Schule Mitglied im Programm Bildung und Gesundheit NRW. Im Rahmen dieser Kooperation und Vernetzung mit anderen Schulen entwickelt die Franziskus-Schule ihr Konzept der Gesundheitsförderung ständig weiter - dazu zählt das Faszientraining, eine 2016 entwickelte Maßnahme. Das einfache Ziel: Die Gesundheit von Lehrern und Schülern erhalten. Jutta Wilbricht, die Gesundheitsberaterin der Schule sowie Physiotherapeutin und Heilpraktikerin für Physiotherapie mit eigener Praxis in Heinsberg-Horst, hat das Programm eigens für die Schule entwickelt. Sie erklärt: "Durch ein gut erlernbares und funktionelles Selbstmanagement können Lehrer Fehlbelastungen und Schmerzen vermeiden. Da sie ihre Übungseinheiten mit den Schülern gemeinsam durchführen, profitieren diese ebenfalls von dem positiven Effekt auf mehreren Ebenen, denn das Bewegungsverhalten allgemein verbessert sich, die Beweglichkeit und Elastizität der bindegewebigen Faszien verbessern sich, und über mental wirkende Effekte wird die Leistungsfähigkeit und Lernbereitschaft gesteigert."

In der Praxis stellt sich das dann so dar wie in der Klasse 3 b: Mit viel Spaß und guter Laune sind die Kinder mit ihrer Klassenlehrerin Heike Grapatin bei der Sache. Ohnehin sitzen die Kinder lange im Unterricht, so dass die Übungen mit den originellen Titeln, die zwischen den Unterrichtssequenzen stattfinden, sehr gelegen kommen. Auch die Eltern der Kinder waren schnell überzeugt, so dass sich sogar schon ein erfolgreicher Elternkursus ergeben hat.

Schulleiterin Hedwig Michalski hat die veränderten Bedingungen in der Schullandschaft besonders gut vor Augen. "Die Lehrer sind heute einem enormen Druck ausgesetzt. Es ist daher unsere Aufgabe, auf ihre Gesundheit zu achten", sagt sie. Darauf steigt Jutta Wilbricht ein: "Es geht heutzutage nicht mehr nur um Klassiker wie Kopf- oder Rückenschmerzen. Heute geht es um psychosomatische Probleme. Wir sind belastet durch die Geschwindigkeit der Zeit." Ihr Programm "Move Smart" setzt genau da an. Dass es erfolgreich ist, bestätigt Hedwig Michalski: "Wir haben einen Raum eingerichtet, in dem sich die Lehrer zurückziehen können, um mal abzuschalten. Außerdem wirkt sich die Teamarbeit positiv aus." So sei der Krankenstand an der Franziskus-Schule erfreulich niedrig.

Wichtig sei, das betonen Hedwig Michalski und Jutta Wilbricht übereinstimmend, ein Bewusstsein zu entwickeln, auf den Körper und die Gesundheit zu achten. Alle Klassen der Franziskus-Schule machen übrigens mit. Hedwig Michalski: "Ohne Gesundheit und Wohlbefinden läuft es doch nicht, das wissen wir alle."

(RP)
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