Erkelenz Neuer Beauftragter für Behinderte

Erkelenz · Andreas Ullmann hat in Erkelenz die ehrenamtliche Aufgabe übernommen, Menschen mit Behinderung zu beraten und deren Interessen in die Kommune hinein, aber auch gegenüber anderen Institutionen zu vertreten.

 Andreas Ullmann ist neuer Behindertenbeauftragter in Erkelenz und möchte auch die altersbedingten Einschränkungen zu seinem Thema machen.

Andreas Ullmann ist neuer Behindertenbeauftragter in Erkelenz und möchte auch die altersbedingten Einschränkungen zu seinem Thema machen.

Foto: Jörg Knappe

Die Arbeit des ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten in Erkelenz ist anspruchsvoll, zeitintensiv, vielschichtig. Als sich Andreas Ullmann für die Aufgabe bewarb, hat er das gewusst - und nach den ersten Tagen im Amt fühlt er sich in seiner Einschätzung bestätigt. Eine Reihe von Gesprächen habe er geführt, und schon lägen auf seinem Tisch zehn Themen, die abzuarbeiten seien. Bürgermeister Peter Jansen stellte Ullmann jetzt öffentlich vor und hob hervor: "Er bringt sehr nutzbringende Erfahrungen für diese Aufgabe mit."

2011 war Peter Wild für fünf Jahre zum ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt Erkelenz ernannt worden, im Sommer vergangenen Jahres jedoch legte er dieses Amt aus persönlichen Gründen nieder. "Alle haben von seiner Arbeit und den Themen profitiert, die behandelt und besetzt wurden. Deshalb haben sich die politischen Gremien einheitlich dafür entschieden, dieses Amt zu erhalten", erklärte Peter Jansen bei der Präsentation des neuen Beauftragten für Menschen mit Behinderung.

Andreas Ullmann war 34 Jahre bei einer Sozialversicherung tätig, ist seit diesem Monat jedoch beruflich nicht mehr aktiv. "Nur deshalb habe ich mich entschieden, mich für diese neue Aufgabe zu bewerben. Das Amt kann man nur machen, wenn man Zeit dafür hat. Das geht nicht nebenher", berichtete der Erkelenzer, der Erfahrungen aus seinen verschiedenen Ehrenämtern einbringen wird. So ist er ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht in Köln, Schöffe am Landgericht in Mönchengladbach, Versichertenberater wie auch ordentliches Mitglied im Widerspruchsausschuss der Deutschen Rentenversicherung Bund, ist Kassierer im Städtischen Musikverein Erkelenz und Beisitzer im Sozialverband VdK in Schwanenberg. Früher war er ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht in Frankfurt am Main und am Hessischen Landessozialgericht in Darmstadt sowie Mitglied in zwei Zulassungsausschüssen der Kassenärztlichen Vereinigung in Köln.

All diese Erfahrungen soll Andreas Ullmann in die neue Aufgabe einbringen, die Bürgermeister Jansen aus den Erfahrungen des bisherigen Behindertenbeauftragten umreißt: "Er wird Wegweiser für Behinderte sein, die Beratung und Information benötigen. Bei den Ämtern und städtischen Einrichtungen wird er für Themen sensibilisieren und sich mit denen über die Belange von Menschen mit Behinderung austauschen. Und er wird Kontakte und Netzwerke zu Verbänden und Einrichtungen betreiben." Zu einem weiteren Thema will Ullmann "die altersbedingten Einschränkungen" machen, die zu ähnlichgelagerten Problemen oder Beratungsbedarfen führen könnten.

Gleich von Beginn an hat Andreas Ullmann mit der Aufgabe ernstgemacht. Er besuchte die zwei Werkstätten für Behinderte in Erkelenz, den Lokalen Teilhabekreis, mehrere Ämter in der Stadtverwaltung und Einrichtungen im Kreis Heinsberg. Er wird auch auf Unternehmen zukommen, kündigt Ullmann an, die aufgrund ihrer Größe einen Behindertenvertreter besitzen. Und überhaupt gelte grundsätzlich, sagt der Erkelenzer: "Ich will den Kontakt suchen. Man muss auch nicht auf den nächsten der monatlichen Beratungstermine im Rathaus warten: Man kann mich jederzeit anrufen."

Zunächst will der neue Behindertenbeauftragte Themen sammeln, "von denen ich nach den ersten Gesprächen schon zehn habe, wie die Barrierefreiheit am Bahnhof". Nach dem Themensammeln soll es an deren Bearbeitung gehen. Dass nicht jeder Wunsch erfüllbar sein wird, sei ihm bewusst. Und ihm sei bewusst, dass er das in solchen Fällen auch kommunizieren müsse: "Ich will mich für realistische, realitätsbezogene Lösungen einsetzen."

Kontaktdaten im Internet auf www.erkelenz.de

(spe)
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