Erkelenz Neue Kreisverkehre ins Gespräch gebracht

Erkelenz · Die Verkehrssituation in Gerderath und zwischen Bellinghoven und der Erkelenzer Innenstadt besorgt die Bürger aus unterschiedlichen Gründen.

 Der Bezirksausschuss Gerderath möchte an der Kreuzung von L 19 und L 46 die Option auf einen Kreisverkehr eröffnen, der zwar noch nicht gebaut werden wird, für den aber Flächen gekauft werden sollten.

Der Bezirksausschuss Gerderath möchte an der Kreuzung von L 19 und L 46 die Option auf einen Kreisverkehr eröffnen, der zwar noch nicht gebaut werden wird, für den aber Flächen gekauft werden sollten.

Foto: Jürgen Laaser

Die Kreuzung der Landstraßen 19 und 46 in Gerderath soll einen Kreisverkehr bekommen, forderte zunächst eine überparteiliche Initiative und inzwischen auch der Bezirksausschuss. Die Stadtverwaltung solle dazu Gespräche über den Ankauf dafür nötiger Flächen führen, erklärte der Ausschuss- und CDU-Vorsitzende Peter London, außerdem solle die Stadt eine Änderung des Verkehrsentwicklungsplanes vorbereiten und dem Stadtrat zum Beschluss vorlegen. Auch der Vorsitzende des Bezirksausschusses Erkelenz-Mitte, Klaus Steingießer (CDU), kündigte unlängst an, noch einmal über eine Umgestaltung der Kreuzung von L 19 und Jülicher Straße diskutieren zu wollen.

Keineswegs will die CDU aber den seit fast einem Jahrzehnt geltenden Verkehrsentwicklungsplan grundsätzlich umschmeißen, betonte auf Anfrage deren Fraktionsvorsitzender Rainer Merkens: "Wir halten allerdings Verkehrsthemen im Auge und regen, wo nötig und möglich, die Fortschreibung des Planes an." Das habe Peter London in Gerderath getan und habe Klaus Steingießer beim Arbeitskreis ÖPNV und Verkehr in Aussicht gestellt. "Letztlich ist die Stadt aber nicht die Herrin dieser Verfahren, weil es sich um Landesstraßen handelt. Außerdem muss allen klar sein, dass es sich um Kostenfragen handelt, ob es irgendwann zu einer dieser Maßnahmen kommen könnte", dämpfte Rainer Merkens die Erwartungen.

Die gibt es vor allem für die L 19, wo die Fahrradfahrer aus Bellinghoven schon länger die Umgestaltung der Kreuzung und damit eine Verlegung des Fahrradwegs fordern. Das machten deren Vertreter kürzlich beim Arbeitskreis ÖPNV und Verkehr deutlich: "Derzeit besteht eine groteske Radwegeführung von Bellinghoven in die Innenstadt. Zudem passt auf die eingerichtete Querungshilfe auf der Kölner Straße kein vollständiges Fahrrad. Sie wird nicht benutzt, weil sie zu gefährlich ist. Die Stadt riet Schülern, die dort nicht fahren wollen, über die Eisenbahnbrücke zur Tenholter Straße zu fahren. Der Weg ist weder beleuchtet noch im Winter gestreut. Und da es nicht der direkteste Schulweg ist, sind die Kinder auch nicht versichert."

Jürgen Seeler, der Sprecher des Arbeitskreises, versprach, das Gespräch mit der Stadt zu suchen. Und Klaus Steingießer kündigte an: "Eine Verlängerung des Radwegs entlang der Jülicher Straße und die nötige Umgestaltung der Kreuzung mit der L 19 kommt im Bezirksausschuss wieder auf den Tisch."

Ansgar Lurweg, Technischer Beigeordneter der Stadt, erklärte auf Nachfrage der RP: "Ein Kreisverkehr an der Jülicher Straße ist mittelfristig nicht vorgesehen." Als Kreisverkehr, der nicht ausgebaut werden soll, hatten die CDU- und SPD-Ratsfraktionen 2006 laut Sitzungsprotokoll zur Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplans unter anderem diese Kreuzung benannt. Lurweg erinnert sich: "Es wurden in einer Studie die Belange des Kfz-Verkehrs in den Vordergrund gestellt. Erkelenz war noch nicht fahrradfreundliche Stadt . . . der Knotenpunkt hat auch heute keine Besonderheiten hinsichtlich Unfallhäufung. Damals ist immer darauf hingewiesen worden, dass die Kreuzung auch nach einer Veränderung ,Schwerlastverkehrsfähig' sein muss. Die Großbohrmaschinen der Firma MHWirth werden über diesen Weg ausgeliefert. Deshalb ist die Kreuzung auch so, wie sie ist." Im Übrigen sei die derzeitige Radwegeführung über den Lindenweg von Polizei, Ordnungsamt und Arbeitskreis fahrradfreundliche Stadt "als einzige richtige Lösung abgefahren und für gut befunden" worden.

Und zur Fahrstrecke über die Bahnbrücke zur Tenholter Straße gilt laut Lurweg: "Die Versicherung für Schülerfahrten ist auch dort gewährleistet. Es gilt der regelmäßig benutzte und nicht der kürzeste Weg."

(RP)
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