Erkelenz Museum bleibt nach Feuer Monate zu

Erkelenz · Nach dem Brand am 21. November muss das Rheinische Feuerwehrmuseum in Lövenich für die Dauer der Sanierungsarbeiten geschlossen bleiben. Jetzt teilte Rainer Merkens mit, dass auch der Weihnachtsmarkt ausfällt.

 Wie groß der Schaden ist, den das nächtliche Feuer angerichtet hat, kann Edith Schaaf, die Präsidentin des Feuerwehrmuseums, noch nicht beziffern.

Wie groß der Schaden ist, den das nächtliche Feuer angerichtet hat, kann Edith Schaaf, die Präsidentin des Feuerwehrmuseums, noch nicht beziffern.

Foto: Heldens/Foto: Kita Lövenich (Archiv)

Feuer im Feuerwehrmuseum - das schockte nicht nur die Lövenicher in der Nacht zum vergangenen Samstag. Wie Präsidentin Edith Schaaf auf Nachfrage mitteilte, ist der Brand den Ermittlungen der Kripo zufolge durch einen technischen Defekt entstanden und von einer Werkbank ausgegangen. Das Rheinische Feuerwehrmuseum in Lövenich wird wegen der nötigen Sanierungsarbeiten wohl für Monate geschlossen sein. Gestern teilte stellvertretender Präsident Rainer Merkens mit, dass der für den dritten Advent geplante Weihnachtsmarkt nicht stattfinden kann.

Das finden viele Lövenicher schade. Auf der Facebook-Seite des Museums wurde diskutiert, warum der Markt nicht in die Mehrzweckhalle verlegt werden kann. Das aber ist für den Verein keine Option, denn: "In den nächsten Wochen und Monaten werden wir sehr viel ehrenamtliche Arbeitszeit in die Wiederherstellung des Museums stecken müssen", heißt es. Außerdem: Sämtliche Gerätschaften des Museums, die für den Weihnachtsmarkt benötigt werden, seien in der Werkstatt verbrannt oder nicht mehr zu benutzen. Die Mitglieder könnten auch den Aufwand, die Mehrzweckhalle für einen Weihnachtsmarkt herzurichten, nicht stemmen. Damit fallen dem Verein Einnahmen weg, ebenso durch fehlende Eintrittsgelder oder nicht durchführbare Kindergeburtstage.

Wie groß der Schaden ist, den das nächtliche Feuer angerichtet hat, das kann Edith Schaaf noch nicht beziffern. Exponate wurden zwar nicht vernichtet, doch entstanden schwere Schäden am Gebäude. Derzeit geben sich Sachverständige die Klinke in die Hand, um den Aufwand für verschiedene Gewerke abzuschätzen. An den Fenstern sind durch die Hitze Scheiben gesprungen. Weil das Glas mit einer Folie bespannt war, die UV-Strahlen abhalten sollte, damit die Ausstellungs-Schätzchen nicht leiden, hält diese Folie die Splitter noch zusammen. Damit jetzt nicht Kälte und Nässe ins Museum kriechen, haben die Fenster Priorität.

Die Heizung steht still, denn Ruß ist auch in und auf Rohre und Filter gedrungen. Schadstoffmessungen sollen klären, ob Gase oder Gifte das Museum belasten. Edith Schaaf: "Zum Beispiel auf unserem Spielmobil dürfen die Kinder ja nicht zu Schaden kommen." Auf dem Dach hat sich Bitumen verflüssigt und ist zäh nach unten geflossen. "Sachverständige erstellen jetzt ein Sanierungskonzept", sagte gestern Rainer Merkens im Gespräch mit der RP.

Alle Bestände müssen grundgereinigt werden. "Das Schlimme ist der Gestank", meint Merkens. "Textilien, Autos, Hölzer, Leder - alles muss gesäubert werden." Dabei können die Mitglieder nicht selbst mit Eimer und Lappen anrücken. "Besondere Reinigungsfirmen müssen hier tätig werden, um die alten Lacke zu schonen", unterstreicht Edith Schaaf. Gegründet wurde der Verein am 4. Mai 1976. "Im April wollten wir das 40-Jährige feiern", berichtet Edith Schaaf. "Aber ob wir es schaffen, das Museum dann wieder zu öffnen, weiß ich nicht."

(RP)
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