Erkelenz Mit Spaß das musikalische Können getestet

Erkelenz · Der Kreismusikverband lud gemeinsam mit dem Musikverein Erkelenz zur West-Musikolympiade ein.

 Bei der Musik-Olympiade konnten die Kinder verschiedene Stationen durchlaufen. Hier muss Vanessa (9) heraushören, welche Pauke höher klingt. Florian Küppers (20) spielt die Pauken.

Bei der Musik-Olympiade konnten die Kinder verschiedene Stationen durchlaufen. Hier muss Vanessa (9) heraushören, welche Pauke höher klingt. Florian Küppers (20) spielt die Pauken.

Foto: Laaser

Nervös sei sie nur kurz am Anfang gewesen. Dennoch lächelt Maria Venedey. Es habe ihr Spaß gemacht. Die neunjährige Klarinettistin ist Teilnehmerin der West-Musikolympiade in der Pestalozzischule, die der Kreismusikverband Heinsberg veranstaltet - dieses Jahr in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Musikverein Erkelenz. Gerade hat Maria "Happy Birthday", wie vorgegeben, auswendig vorgespielt. Bei "Großer Gott wir loben dich" darf sie die Noten benutzen. Beide Stücke hat die Klarinettistin sich selber aussuchen können. Von Musiklehrerin Rebecca van Koert bekommt sie für ihren Vortrag ein Lob und kleine Tipps, wie es noch besser geht. Damit hat Maria Venedey, die das Klarinettenspielen in der Bläserklasse der Pestalozzischule lernt, eine weitere von zehn Stationen gemeistert.

Die 22 Teilnehmer spielen die verschiedensten Instrumente. Von der Klarinette über Trompete und Bariton bis zum Schlagzeug waren alle Musikinstrumente vertreten. Neben dem Vorspielen gibt es bei der fünften West-Musikolympiade Stationen zur Gehörbildung und zur Rhythmik.

Die jungen Musiker zwischen 8 und 13 Jahren müssen zum Beispiel herausfinden, welche von zwei Pauken den höheren Ton spielt. An weiteren Stationen malen die Musiker ein Notensystem mit Notenschlüssel. Viel Spaß haben alle beim Notenmemory, wo sie die richtige Bezeichnung zu den jeweiligen Noten suchen. Einen auf dem Keyboard gespielten Ton zu erraten, ist gar nicht so einfach. Aber auch diese Aufgabe lösen die Kinder. Erfahrene Musiker des Musikvereins Erkelenz und Musiklehrer betreuen die einzelnen Stationen.

"Sinn und Zweck ist es, den Kindern die Angst vor der Prüfung zu nehmen", sagt Bernhard Knoben, Kreisfachleiter des Kreismusikverbandes Heinsberg. Dies geschehe bei den einzelnen Stationen auf spielerische Weise. Die Kinder lernen dabei, vor anderen Personen vorzuspielen. Und das erleichtere nicht nur das Vorspielen mit dem Instrument, sondern helfe auch, andere Prüfungssituationen zu bewältigen, sagt Knoben.

Nachdem alle der 22 jungen Musiker die Stationen erfolgreich absolviert hatten, erhielten sie eine Prüfungsurkunde. Diese bescheinigt das Bestehen der E-Prüfung, der musikalischen Anfängerprüfung. Nun können sich die Musiker auf die D1-Prüfung vorbereiten.

Im Anschluss an die West-Musikolympiade waren die schon erfahreneren Musiker an der Reihe. Wer schon seit etwa drei Jahren ein Instrument spielt, durfte sich mit einem Solovorspiel vor einer Jury beweisen. Diese bewertete die Vorträge nach Intonation, Rhythmik, Technik, Dynamik, Artikulation und musikalischem Gesamteindruck. Die Musiker bekamen ihre Bewertung in einem Einzelgespräch mitgeteilt. Dabei wurden die positiven Teile des Vortrags gelobt sowie Verbesserungsvorschläge gemacht.

Insgesamt gibt es vier Prüfungen, die aufeinander aufbauen. Auf die E-Prüfung für Anfänger folgen die D1-, D2- und die D3-Prüfung. Zu den Anforderungen gehören stets praktische und theoretische Aufgaben.

(anek)
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