Erkelenz Mal kritisch nachdenken über "Hackedicht"

Erkelenz · Jugend und Alkohol: Aufklärung ist nach wie vor nötig. Dazu machte gestern ein besonderes Projekt Station in Erkelenz.

 Kabarettist und Schauspieler Eisi Gulp (r.) regte mit seinem Bühnenprogramm "Hackedicht - oder was?" die Schüler zum kritischen Nachdenken über die Risiken des Alkoholkonsums an.

Kabarettist und Schauspieler Eisi Gulp (r.) regte mit seinem Bühnenprogramm "Hackedicht - oder was?" die Schüler zum kritischen Nachdenken über die Risiken des Alkoholkonsums an.

Foto: JÜRGEN LAASER

Ein Blick auf das Jahr 2012: Rund 26 700 Kinder und Jugendliche mussten laut einer Statistik, auf die sich die Krankenkasse Knappschaft bezieht, wegen der Folgen übermäßigen Alkoholkonsums im Krankenhaus behandelt werden. Und schon bald brechen die tollen Tage des rheinischen Karnevals an - für viele nach wie vor ein Grund, viel zu tief ins Glas zu schauen.

"Hackedicht", so lautet der Titel der Schultour, die die Knappschaft in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund durch ganz Deutschland schickt. Der Auftakt für das Jahr fand gestern in Erkelenz statt, daran teil nahmen die Achtklässler des Cusanus-Gymnasiums, Cornelius-Burgh-Gymnasiums, der Europaschule/Realschule der Stadt Erkelenz, Gemeinschaftshauptschule und Pestalozzischule. "Fünf Schulen zusammen - das hat es bei dem Projekt noch nicht gegeben und stellt daher eine besondere und schöne Situation dar", lobte Margarete Conradi, Pressereferentin der Knappschaft.

Das Ziel der Aktion ist klar: Die jungen Leute sollen sensibilisiert werden im Umgang mit Alkohol und Drogen. Marlis Herterich, die NRW-Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes, sagte: "Viele Maßnahmen greifen schon, auch in großen Städten wie Köln. Die Zahlen werden von Jahr zu Jahr auch kleiner. Aber der lange Atem ist nach wie vor nötig." Das bestätigte auch Dr. Hans-Heiner Gotzen, der Erste Beigeordnete der Stadt Erkelenz: "Gerade zu Karneval schnüren wir zusammen mit weiteren Akteuren ein großes Paket, das ein Baustein ist. Wir merken, dass unsere Arbeit Früchte trägt. Fakt ist aber auch: Das Elternhaus muss ebenso sensibilisiert werden." Gotzen lobte das Projekt "Hackedicht".

In der Turnhalle des Cusanus-Gymnasiums wartete dann Kabarettist und Schauspieler Eisi Gulp. Er präsentierte sein Bühnenprogramm "Hackedicht - oder was?" als One-Man-Show. Sein durchaus unterhaltsames Programm zielte darauf ab, die Schüler zum kritischen Nachdenken über die Risiken des Alkoholkunsums anzuregen. Dabei durfte natürlich gelacht werden, aber es ging eben auch um den nachhaltigen Lerneffekt für die jungen Leute.

MaxQ, der Träger der Ganztagesbetreuung in Erkelenz, hat die erfolgreiche Präventionstour "Hackedicht" nach Erkelenz geholt. Rund 230 Schüler der fünf weiterführenden Schulen in Erkelenz haben gestern an dem Projekt teilgenommen.

Die nachhaltige Wirkung von "Hackedicht" stellt das pädagogische Team des Suchthilfevereins "Condrobs" aus München sicher. "Condrobs" schult die Lehrer, Schüler und Eltern im Umgang mit dem Thema Alkoholmissbrauch. Am 23. März soll dazu ein Gesprächsabend mit den Eltern stattfinden.

(RP)
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