Erkelenz Make-up für den Laufsteg

Erkelenz · Visagistin Kerstin Burgmer schult angehende Models der Erkelenzer Agentur Promoda. Denn: Anders als im hoch professionellen Bereich müssen diese Models sich alle selbst schminken und stylen, bevor sie auf den Laufsteg gehen.

Schmink-Training vom Profi
13 Bilder

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Stocksteif sitzt Model André auf einen Stuhl, während Visagistin und Make-up-Artist Kerstin Burgmer ihm ein Laufsteg-Make-up verpasst. Auch wenn die Prozedur für den jungen Mann recht ungewöhnlich ist, so weiß er auch, dass Models wie er, die künftig nicht im hoch professionellen Bereich arbeiten, keinen eigenen Stylisten haben, sondern sich für eine Modenschau selbst schminken und stylen müssen. Und dazu gehört nun einmal ein "Laufsteg-Make-up”, wie es ihm Kerstin Burgmer in der Diskothek "Auditorium” zeigt.

Teint-Optimierung für Männer

"Die Teint-Optimierung ist auch für die Männer erforderlich”, sagt sie. Und deshalb gehört das Visagietraining auch zur Vorbereitung für die Präsentation auf dem Laufsteg neben dem Catwalk-Training, an dem die Models der Erkelenzer Modelagentur Promoda, die im vergangenen Jahr gecastet wurden, seit Januar teilnehmen. Am Ende gibt es sogar eine Prüfung als Qualifikation für den "Nebenjob”, wo sie zeigen können, was sie bei Kerstin Burgmer gelernt haben.

Gespannt schauen deshalb Fabienne, Anne und Thea zu, wie die Visagistin zunächst eine "Base” in Form einer neutralen Pflege, dann ein Make-up auf Andrés Gesicht aufträgt und es schließlich abpudert. "Schon ist die Haut optimal abgedeckt”, erklärt sie. Mit einem Lidschattenpuder werden noch seine Augenbrauen verstärkt und optimiert. Und für einen "Hohlwangenlook” und einen Hauch Frische trägt sie ein unauffälliges Rouge auf. Für André ist die Schulung damit zu Ende.

Nicht jedoch für Fabienne, Anne und Thea. Sie dürfen nun alles, was sie gelernt haben, praktisch anwenden. Dabei nimmt jedes Model an einem Schminktisch Platz und beginnt mit dem Laufsteg-Make-up - mit Hilfe der professionellen Pinselmappen, die ihnen Kerstin Burgmer ausgehändigt hat.

Beachtung findet all das, was ihnen die Visagistin gesagt hat. So begann der Tag damit, dass alle Models ihr Gesicht analysieren mussten. "Die optimale Gesichtsform ist eine Ovalform”, hatte Burgmer erklärt. Fabienne und Anne stellten fest, dass sie eine Mischform aus Oval und Dreieck haben. Theas Form ist klassisch oval, jedoch gestaucht, wie Burgmer es nannte. "Mit Hilfe des Make-up müsst ihr eurer Gesicht so verändern, dass ihr eine Ovalform habt”, betonte sie.

Im nächsten Schritt wurden die Gesichtszonen ausgemessen ­ mit Hilfe eines gekürzten Schaschlikspießchens. Nach und nach erfuhren die Models, welche der drei Zonen sie beim Make-up zu betonen hatten. Dann schaute sich Kerstin Burgmer den Verlauf der Augenbrauen an und sagte, wo gezupft oder nicht gezupft werden sollte. "Anders als ein Foto-Make-up muss ein Laufsteg-Make-up eine reine Wirkung auf Distanz erzielen”, betonte sie.

Die drei Frauen haben all dies im Hinterkopf, als sie mit ihrem Make-up beginnen. Wie sie Kajal, Lidschatten und Rouge auftragen müssen und dass sie keine bunten Lidschattenfarben verwenden dürfen. Lautet die Aufforderung von Kerstin Burgmer doch, sich unbunt zu schminken: "Ihr präsentiert unterschiedliche Mode, da sollte das Laufsteg-Make-up möglichst neutral sein.” Fabienne, Anne und Thea beherzigen all dies und sehen am Ende wie Laufsteg-Models aus.

(RP)
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