Erkelenz Luther-Eiche für den Park von Haus Hohenbusch

Erkelenz · Der Förderverein Haus Hohenbusch zieht in seiner Jahresversammlung Bilanz.

"Hohenbusch lebt und gibt uns auch immer wieder Rätsel auf." Als Vertreter des Eigentümers, der Stadt Erkelenz, charakterisierte deren Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen das ehemalige Kreuzherrenkloster Hohenbusch bei Hetzerath, das sowohl die Stadt als auch der rührige Förderverein Zug um Zug restaurieren und immer wieder mit diversen Veranstaltungsgenres füllen. Das wurde deutlich bei der Jahresversammlung im Herrenhaus, zu der Vorsitzender Heinz Küppers gut 40 Mitglieder begrüßen konnte.

Ein ganz besonderes Element wird das große Gelände mit Gebäuden, Park und Wiesen ab dem 28. Mai schmücken: Eine Luther-Eiche. Die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiernde, renommierte Deutsche Dendrologische Gesellschaft (DDG, Dendrologie ist Baumkunde) pflanzt in jedem Bundesland einen Lutherbaum im Gedenken an den Reformator Martin Luther von vor 500 Jahren - der für Nordrhein-Westfalen, eine Stieleiche, kommt auf Anregung des Erkelenzers Wilfried Müller-Platz in die ehrwürdige Anlage. Und auch die Herkunft des Ablegers (Fachbegriff: Absaat) ist eine besondere, wie Müller-Platz gegenüber unserer Redaktion betont: sie stammt von der 800-jährigen "Femeiche" aus dem westmünsterländischen Erle, verbindet also Westfalen mit dem Rheinland. Im Mittelalter wurde unter Eichen Gericht, Feme, abgehalten.

Ein neues Rätsel des Herrenhauses wird in den nächsten Wochen gelöst, wie Frank Körfer vom Förderverein und der Technische Beigeordnete der Stadt Erkelenz, Ansgar Lurweg, erläuterten. Im Front-Flur des Herrenhauses wurde zur Beseitigung von Feuchtigkeit der Putz abgeschlagen - zum Vorschein kam in Ziegel ein Mauerfragment, das wie ein gotischer Spitzgiebel wirkt und damit Teil des bisher lang gesuchten und nicht lokalisierten Kreuzgangs des Klosters sein könnte. Eine kleine Sensation demnach. In Kürze geht, so Dr. Gotzen, ein Antrag auf Zuschüsse für die Erweiterung der "Musealen Zellen", Einzelräume des Herrenhauses, ans Land NRW, um bis Anfang 2018 deren Eröffnung vornehmen zu können. Lurweg kündigte den unmittelbaren Baubeginn für eine zweite Zufahrt zum Haus Hohenbusch über den hinter der Anlage gelegenen Wirtschaftsweg an, um Schwerlastwagen für die Großveranstaltungen einen besseren Zugang zu verschaffen.

Die Tatsache, dass im Torhaus Risse unbekannter Herkunft aufgetreten sind, ließ der TB in die Feststellung münden: "Haus Hohenbusch ist eine Dauerbaustelle!" Die allerdings gern bearbeitet wird, wie Heinz Küppers und Frank Körfer in bebilderten Vorträgen bilanzierten. "Wir machen weiter", schloss der Vorsitzende.

(isp)
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