Erkelenz Kulturvielfalt zu kleinem Preis sichern

Erkelenz · Die Kreissparkasse Heinsberg hat wieder 100 000 Euro für kulturelle Veranstaltungen in Erkelenz an die Kultur GmbH übergeben. Die Stadt freut sich, weil sie dadurch ein breites Angebot für unterschiedliche Zielgruppen sichern kann.

 KSK-Kulturförderung für Erkelenz: (von links) Christoph Stolzenberger (Kultur GmbH), Dr. Hans-Heiner Gotzen, Hans-Josef Mertens, Bürgermeister Peter Jansen, Thomas Pennartz und Christina Verboket (Kultur GmbH).

KSK-Kulturförderung für Erkelenz: (von links) Christoph Stolzenberger (Kultur GmbH), Dr. Hans-Heiner Gotzen, Hans-Josef Mertens, Bürgermeister Peter Jansen, Thomas Pennartz und Christina Verboket (Kultur GmbH).

Foto: Ruth Klapproth

Es ist die geradezu klassische Devise für Kulturveranstalter, die da lautet "Wer vielen etwas bringt, wird manchem etwas bringen". Das berühmte Goethe-Zitat aus dem Faust fiel zwar nicht direkt, als die Vertreter der Kreissparkasse (KSK) Heinsberg jetzt in der Stadthalle ihre jährliche Zuwendung an die Erkelenzer Kultur GmbH präsentierten. Und doch unterstrichen Bürgermeister Peter Jansen und Sparkassen-Chef Thomas Pennartz mit jeweils eigenen Worten genau diese Ausrichtung des Kulturprogramms der Stadt Erkelenz. Mit Hilfe der 100 000 Euro von der KSK soll eine Angebotspalette gesichert werden, die unterschiedliche Vorlieben und Zielgruppen, Heiteres und Ernstes miteinander verbindet.

"Die Stadt hat den Anspruch, ein Kulturprogramm zu machen, das sich dem Wandel der Gesellschaft anpasst", sagte Jansen. Das von der Kultur GmbH getragene Angebot reicht vom Bühnenprogramm beim Lambertusmarkt, das Jansen in diesem Jahr aufgrund seiner Vielfalt für besonders gelungen hielt ("Man sah jeden Tag ein etwas anderes Publikum") bis hin zum Kern, dem Theater-Programm in der Stadthalle und der Kindertheater-Reihe, die die GmbH seit einem Jahr bekanntlich in Eigenregie organisiert. Die Kindervorstellungen sind übrigens erstmals in die Theaterbroschüre integriert, die sich für die Saison 2015/16 als originelles Wendeheft präsentiert.

Hinzu kommen Ausstellungen in Haus Spiess sowie Kleinkunst und Unplugged-Musik etwa in der Reihe "Acoustic Night" in der Leonhardskapelle. Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen in seiner Funktion als Geschäftsführer der Kultur GmbH - die es nun seit sieben Jahren gibt - deutete auch einen neuen Akzent an: Geplant wird eine Kabarett-Reihe in der Leonhardskapelle.

Für Thomas Pennartz entspricht es der Geschäftsphilosophie der KSK, "mit der Spende zu sichern, das für jeden Geschmack etwas dabei ist". Pennartz: "Wir stehen als KSK im Eigentum der Bürger. Das im Wettbewerb Erwirtschaftete gehört den Bürgern - Erträge fließen auch in dieser Form in die Region zurück." Vorstandskollege Hans-Josef Mertens verwies auf die "vernünftigen Eintritts- und Abo-Preise, die ihresgleichen suchen" in der rheinischen Städte-Landschaft.

Ohne die Zuwendungen der KSK seien Produktionen wie etwa das Musical "Mozart Superstar" mit der Deutschen Musical Company (9. März) nicht zu bekommen. "Wir sprechen hier von einem satten fünfstelligen Betrag", sagte Gotzen.

Dass ein Stamm von rund 400 Abonnenten - trotz reger Fluktuation - gehalten werden kann, spricht laut Gotzen für das Konzept. Bürgermeister Jansen bedauert zwar stets, wenn treue Senior-Abonnenten kündigen (müssen), beobachtet aber zunehmend einen Ausgleich durch Neubürger, die das Erkelenzer Theaterprogramm entdecken.

Dr. Gotzen und Kulturmanager Christoph Stolzenberger möchten Jugendliche und Schulen noch stärker einbinden. Im neuen Programm etwa mit dem Stück "Tschik".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort