Erkelenz Kölner Tor für den Verkehr offenhalten

Erkelenz · Im März 2016 hatte es im Erkelenzer Stadtrat eine Mehrheit für einen einjährigen Test gegeben, das Kölner Tor für den Verkehr zu öffnen - eine Bilanz der Antragsteller, die positiv ausfällt.

Erkelenz: Kölner Tor für den Verkehr offenhalten
Foto: Jürgen Laaser

Das Kölner Tor in Erkelenz soll dauerhaft für den Verkehr geöffnet bleiben. Das sagen CDU, FDP und Freie Wähler/UWG, die im März 2016 im Stadtrat einen einjährigen Test durchgesetzt hatten. Sie sehen den Versuch als gelungen an, das Kölner Tor von der Südpromenade kommend einseitig als Einbahnstraße für den Verkehr zu öffnen und die andere Seite den Fußgängern zu überlassen. Nachzudenken sei allerdings noch darüber, ob bauliche Veränderungen notwendig sind, um die Führung der Fußgänger klarer zu kennzeichnen und damit deren Sicherheit zu erhöhen.

Mit drei Anträgen zur Innenstadt hatten sich CDU, FDP und Freie Wähler/UWG im März vergangenen Jahres im Stadtrat durchgesetzt: die testweise Öffnung des Kölner Tores, die Umkehrung der Einbahnstraße auf der Kölner Straße zwischen Tenholter Straße und Bahnhof sowie die Neuanordnung der Parkplätze in diesem Straßenabschnitt. Es hatte 19 Gegenstimmen sowie eine Reihe von Gegenargumenten im Stadtrat gegeben. Die Veränderung der Verkehrsflüsse sei nicht untersucht, hatte unter anderen Ferdinand Kehren (SPD) gesagt. Und Angelika Göhl (Grüne) erklärte, dass die vorgesehene Verkehrssituation am Kölner Tor Unfallgefahren berge.

Während die Einbahnstraßenregelung und Parkflächen von Beginn an dauerhaft angelegt waren, endet jetzt die Testphase für das geöffnete Kölner Tor, das früher nur von Bussen passiert werden konnte. "Positiv" sei die gemachte Erfahrung, sagt Werner Krahe, Fraktionsvorsitzender der FDP, auf Anfrage unserer Redaktion. Als "vollen Erfolg" werde der Test von den Freien Wählern gewertet, ergänzt Christoph Moll. Und Rainer Merkens, der Fraktionsvorsitzende der CDU, erklärt: "Es bleibt bei dieser Regelung." Wenn benötigt, werde seine Fraktion dazu einen entsprechenden Antrag stellen. "Nach unseren Informationen ist es nicht zu den von den Gegnern vorhergesagten ,katastrophalen und gefährlichen Situationen und Unfällen' gekommen. Es ist keine Rennbahn entstanden", begründet Krahe die Haltung der FDP. "Vielmehr haben wir zu Recht auf die Vernunft der Bürger vertraut. Alle Verkehrsteilnehmer, ob Fußgänger, Radfahrer, Pkw oder ÖPNV, haben bewiesen, dass ein vernünftiges und rücksichtsvolles Miteinander möglich ist." Dies ist auch für Moll einer der Gründe, an dieser Regelung festzuhalten. Merkens indes räumt ein, dass "der eine oder andere Autofahrer noch lernen muss, das Tempo anzupassen und sich an Rechts vor Links zu halten".

Positiv bewerten die antragstellenden Fraktionen auch, wie sich der Verkehrsfluss in der Erkelenzer Innenstadt verändert hat. "Die Verkehre verteilen sich deutlich besser", sagt Merkens. Detailliert betrachtet diese Moll: "Nach vielen Jahren besteht endlich wieder eine direkte Verkehrsverbindung zwischen der Süd- und Ostpromenade und der Kölner Straße, was sich extrem positiv auf den Verkehrsfluss in der Innenstadt auswirkt."

Nachdenken wollen CDU, FDP und Freie Wähler für den nächsten Schritt, ob am Kölner Tor noch bauliche Maßnahmen notwendig sind. Krahe würde diese befürworten, um die Verkehrsfläche "optisch besser und deutlicher zu gestalten. Aktuell steht die Entscheidung jedoch noch nicht an." Für die CDU könnte ein farbiges Straßenpflaster infrage kommen, um für die Fußgänger den Weg vom Marktplatz über das Kölner Tor in Richtung Bahnhof zu kennzeichnen. "Damit würden wir den Autofahrern außerdem zusätzlich deutlich machen, dass dort Fußgänger queren", sagt Merkens. Seine Fraktion erwarte hierzu Vorschläge aus der Stadtverwaltung.

(spe)
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