Erkelenz Kirchenkonzert bietet "Himmlische Klänge"

Erkelenz · Mit Ovationen forderte das dankbare Publikum eine Zugabe vom "Mädchenchor am Aachener Dom".

 In weißen Talaren traten die jungen Sängerinnen des 2011 gegründeten "Mädchenchors am Aachener Dom" in St. Lambertus Erkelenz auf.

In weißen Talaren traten die jungen Sängerinnen des 2011 gegründeten "Mädchenchors am Aachener Dom" in St. Lambertus Erkelenz auf.

Foto: Knappe

Dass Pastor Werner Rombach mit der Ankündigung eines "interessanten Konzerts" richtig lag, davon überzeugten sich am Freitagabend mehr als 100 Musikfreunde in der Lambertus-Kirche, in der 46 Stimmen des "Mädchenchors am Aachener Dom" "Himmlische Klänge" vermittelten, so der Titel. Als besonders interessant empfand der Theologe, dass der Organist Kurt Ison den Mädchenchor begleitete und eine eigene "Missa Brevis" im Programm hatte, die vor sechs Jahren in der Kathedrale Notre-Dame in Paris uraufgeführt wurde.

Noch sehr jung ist der Mädchenchor, dessen Mitglieder ein Mindestalter von zehn Jahren haben - im Mai 2011 wurde er vom Aachener Domkapitel mit einem Festgottesdienst gegründet, bei dem die Mädchenchöre der Kathedralkirchen aus Paderborn, Münster, Mainz und Köln als Paten fungierten.

Unter dem prägnanten Dirigat von Domkantor Marco Fühner hatte man für die "Himmlischen Klänge" in Erkelenz ein Programm von elf Stücken ausgewählt, die von Klassikern bis hin zu modernen Kompositionen reichten. Zur Einstimmung legte der 50-jährige Australier Kurt Ison an der Chor-Orgel der Lambertus-Kirche ein Solo mit "Grand Choeur" hin, das von Theodore Salomé, 1834 bis 1896 in Paris, komponiert wurde.

Das ganze Können des immer noch im Aufbau befindlichen Mädchenchors forderte die "Missa Brevis" (Kurze Messe), die für einen Oberstimmenchor geschaffen wurde und die zum Standortrepertoire der jungen Mädchen von vielen Kontinenten gehört. In den Sätzen, Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei wechselten die musikalischen Ausprägungen von zart über feierlich bis hin zu mächtig - die Darbietungen von Komponist/Organist und Chor fanden kräftigen Beifall des aufmerksamen Publikums.

Eine seltener gehörte Komposition eines "Ave Maria" von Camille Saint-Säens zeigte sich weniger hymnisch als die bekannteren Schöpfungen von unter anderen Bach oder Gounod, das differenziertere Werk forderte das ganze Können der jungen Damen in weißen Talaren, deren gute Ausbildung dabei deutlich wurde. Ebenfalls gut zur Geltung der Oberstimmen brachte die "Cantate Domino" der 64-jährigen Amerikanerin Nancy Hill Cobb. Die ausgeprägte Mehrstimmigkeit in Mendelssohn Bartholdys "Laudate pueri Dominum" fand ebenfalls starken Beifall. Ein sehr lebendiges Stück Kirchenmusik bildete mit "Gloria" aus einer Messe des Eichstätter Domkapellmeisters Christian Matthias Heiß, geboren 1967, den Schluss des Konzerts. Ovationen des dankbaren Publikums forderten eine Zugabe, die mit einem modernen englischen Stück gegeben wurde, dessen Schlusstöne unter der Chorkuppel fein nachklangen.

(isp)
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