Erkelenz Karten von 1846 zeigen das Gebäude-Inventar

Klöster waren auch in Deutschland, zumindest bis zu ihrer Auflösung durch die Franzosen 1802, vor allem durch Landstiftungen aus Adelskreisen zu deren Seelenheil, reich, ja luxuriös ausgestattet. Einen Luxus hat das Haus Hohenbusch bei Hetzerath, Kreuzherren-Abtei bis 1802, heute: Die restaurierten Teile machen mehrere Ausstellungen gleichzeitig möglich.

 Von den Kreuzbrüdern, der Schreibkunst, den Gebäuden und dem vormaligen "Krankenhaus" auf Hohenbusch handelt eine zweiwöchige Sonderausstellung.

Von den Kreuzbrüdern, der Schreibkunst, den Gebäuden und dem vormaligen "Krankenhaus" auf Hohenbusch handelt eine zweiwöchige Sonderausstellung.

Foto: Laaser Jürgen

Am Sonntagnachmittag wurde neben der Dauerausstellung im Herrenhaus im sogenannten Laienbrüderhaus eine Schau des Stadtarchivs aus dessen Beständen zum Thema Hohenbusch eröffnet. Ein Gutteil der Exponate basiert auf den jahrzehntelangen Sammel- und Dokumentationsarbeiten des lange verstorbenen Hetzerathers Mathias Siemes, die dessen Tochter der rührigen Interessengemeinschaft Hetzerath beziehungsweise dem Förderverein Hohenbusch übereignete, die sie wiederum dem Stadtarchiv übergaben.

Die Stadtarchivarinnen Alice Habersack und Karoline Meyntz hatten die Ausstellung im Laienbrüderhaus kuratiert, konnten dabei auf Vitrinen und Blicksäulen des Heimatvereins der Erkelenzer Lande zurückgreifen. Alice Habersack hatte im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen bis dahin unbekannte Katasterpläne ausfindig gemacht, die einen guten Überblick über den Umfang der Bausubstanzen Hohenbuschs liefern, auf denen Gebäude eingezeichnet sind, die beim Aufkommen der Fotografie schon nicht mehr existierten, so das vormalige "Krankenhaus". Die Mönche, so Fördervereinsvorsitzender Frank Körfer, hatten sich in den Jahrhunderten einen Namen als Heilkundige gemacht, zu denen die Bewohner vor allem von Doveren, zu dem Hohenbusch kirchlich und kommunal gehörte, aber auch von Hückelhoven pilgerten, um von den angebauten Heilkräutern zu profitieren. Ein kleiner Kräutergarten zeugt heute wieder von der botanischen Tradition des Hauses.

Die Karten von etwa 1846 zeigen ein vollständiges Gebäude-Inventar unter anderem mit der "Waschküche nebst Brauerei", "die vormalige Halferwohnung (Art Pächter) nebst Kuhstallung", das "Backhaus und vormalige Portierwohnung" sowie einen "Fischteich". Der Grund für die Kartierung liegt nach Erkenntnissen der Stadtarchivarinnen in Überlegungen, bei Hohenbusch eine "Irren-Bewahr-Anstalt" einzurichten. Das Projekt ist wohl gescheitert, wobei über die Gründe keine Erkenntnisse vorliegen.

Info Die Archivausstellung ist an den nächsten beiden Wochenenden samstags und sonntags von 13.30 bis 18 Uhr zu sehen oder auf Anfrage unter der Telefonnummer 02431 85211.

(isp)
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