Erkelenz Karneval eingeläutet - Hoppeditz erwacht - Überraschung gelungen

Erkelenz · Ein schönes Bild bot sich zum Karnevalsauftakt vor dem Alten Rathaus. Die Karnevalsgesellschaften des Stadtgebietes weckten den Hoppeditz. Aber auch ernste Worte zum Brauchtum waren zu hören.

 Zum gemeinsamen Karnevalsauftakt der Erkelenzer Gesellschaften bot die EKG gestern eine Überraschung. Ihre Tollitäten von 2016 sagten an einem Tag zweimal "Ja".

Zum gemeinsamen Karnevalsauftakt der Erkelenzer Gesellschaften bot die EKG gestern eine Überraschung. Ihre Tollitäten von 2016 sagten an einem Tag zweimal "Ja".

Foto: Ruth Klapproth

Der Elfte im Elften hatte im Erkelenzer Karneval eine närrische Überraschung parat: Erstmals geht die Erkelenzer Karnevalsgesellschaft von 1832, kurz EKG, mit einem Prinzenpaar in die Session, das zwei Jahre hintereinander an der Spitze der Narrenschar steht, Ute I. und Michael I. Und die Geschichte, wie es dazu kam und was sich noch dahinter verbirgt, ist auch eine besondere.

Bürgermeister Peter Jansen und Franz Rick, Vorsitzender der EKG, durften gestern Abend am Alten Rathaus die noch amtierenden oder bereits proklamierten Tollitäten aus dem Stadtgebiet begrüßen. Es war eine schöne Menge mit vielen bunten Farben und so einigem Blau und Weiß. Vom Bahnhof über die Kölner Straße waren die Karnevalisten mit Musik des Reitercorps Gerichhausen zum Marktplatz gezogen. Bevor es zur Überraschung der EKG kam, sprachen Rick und Jansen allerdings noch ein ernstes Thema an: die tags zuvor verkündete Karnevalszugabsage in Granterath, womit wie berichtet ein Zeichen gegen respektloses Verhalten von Besuchern gegenüber dem Brauchtum gesetzt werden soll. "Das war eine traurige Nachricht", sagte Franz Rick und forderte dazu auf: "Wir alle müssen daran mitwirken, dass unser schönes Brauchtum, unser Weltkulturerbe, in Erkelenz erhalten bleibt." Jansen betonte seinen Respekt vor der Entscheidung der Vereinsgemeinschaft Granterath, und auch er forderte: "Es muss unser gemeinsames Ziel sein, sie wieder in die andere Richtung zu bekommen."

Was danach zunächst wie eine herzliche Gratulation erschien, wurden dann zur großen Überraschung des Abends. "Ute und Michael haben wir bei der EKG vergangenes Jahr als Paar proklamiert. Damals wurde an diesem Abend der Heiratsantrag gemacht - heute seit 11.11 Uhr sind sie verheiratet. Unseren herzlichsten Glückwunsch", rief Franz Rick unter Applaus der Besucher auf dem Erkelenzer Markt und schob die Frage nach: "Geht es noch jecker, als die Session so einzurahmen?" Und er schob, ähnlich wie es vormittags Bürgermeister Peter Jansen bei der Trauzeremonie auf das private Glück bezogen gemacht haben dürfte, noch eine weitere Frage nach: "Liebes Prinzenpaar, wollt Ihr den Bund mit der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft für eine weitere Session eingehen?" Was folgte, war ein laut vernehmliches "Ja" von Ute I. und Michael I., woraufhin Rick ausrief: "Dann erkläre ich Euch hiermit zum Prinzenpaar der Session 2016/2017." Ausgegeben wurde sodann von Prinzessin Ute I. als passendes Motto "Einmal jeck. Immer jeck". Neben guten Wünschen zum zweifachen Ja-Wort an einem Tag begleitete die Tollitäten gestern außerdem der Wunsch der Karnevalisten, dass sie 2017 einen schöneren Rosenmontag erleben werden, nachdem ihr Karnevalszug dieses Jahr aufgrund von Wetterkapriolen hatte abgesagt werden müssen.

Ganz traditionell wurde gestern auch geschunkelt. Dazu standen Musik der Gruppe Hätzblatt, des Reitercorps Gerichhausen und Lieder, gesungen von Markus Forg, auf dem Programm, das auch Larissa Gärtners Mariechentanz und das Erwachen des Hoppeditz (Inge Hackbarth von den Möhneleut) ankündigte, die Markus Forg anschließend auf der Bühne mit "Du hast dich aber schöngeschlafen" begrüßen konnte. Wo das möglich war, hatte der Hoppeditz schon zuvor verraten: im Gästebett des Bürgermeisters.

(spe)
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