Für 2018 geplanter Umzug nach Erkelenz bis auf Weiteres verschoben Kamps-Bäckerei bleibt in Schwalmtal

Erkelenz · Die Kamps GmbH hält für Produktion und Verwaltung an ihrem bisherigen Standort in Schwalmtal fest. Die Großbäckerei teilte am Freitag mit, dass die in diesem Jahr gelaufenen Planungen, nach Erkelenz umsiedeln und hier im nächsten Jahr bauen zu wollen, "zunächst verschoben" werden. Grund für diese Entscheidung sei eine Veränderung der Investitionsprioritäten der Eigentümer, hieß es in einer Pressemitteilung.

 „Wir bleiben mit Kamps in Kontakt, und die Tür bleibt auf“, sagt der Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen.

„Wir bleiben mit Kamps in Kontakt, und die Tür bleibt auf“, sagt der Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen.

Foto: Laaser, Jürgen

Einen hohen zweistelligen Millionenbetrag wolle das Bäckereiunternehmen im Gewerbegebiet Gipco an der Bundesstraße 57 investieren, hatte es im März geheißen. Die GmbH wolle in Erkelenz expandieren und Ende nächsten Jahres mit rund 420 Mitarbeitern herziehen. Der aus der Bretagne stammende Gründer der Unternehmensgruppe Le Duff, welche seit Mai 2015 die Mehrheit an der Kamps GmbH mit Sitz in Schwalmtal hält, habe die in Erkelenz gebotenen Expansionsmöglichkeiten gesehen, hatte die Kamps GmbH damals in einer Pressekonferenz im Erkelenzer Rathaus erklärt. Am Freitag nun teilte Thomas Prangemeier, der Geschäftsführer der Kamps GmbH, schriftlich mit: "Wir prüfen laufend, welche Schritte für unser Unternehmen strategisch Sinn machen, und die sich verändernde Marktsituation erfordert Flexibilität in unseren Planungen. Die Entscheidung über einen Neubau wird aufgeschoben, und wir prüfen, wann wir dieses Projekt wieder aufnehmen." Wie ein Unternehmenssprecher am Freitag weiter erläuterte, will Kamps in Schwalmtal einen einstelligen Millionenbetrag investieren, um die Abläufe in der Produktion zu verbessern.

Die Stadt Erkelenz bedauerte in einer ersten Stellungnahme, dass die Großbäckerei in Schwalmtal bleiben will. Bürgermeister Peter Jansen äußerte aber auch die Hoffnung, dass Erkelenz in der zukünftigen Planung berücksichtigt werden könnte: "Wir bleiben mit Kamps in Kontakt, und die Tür bleibt auf."

Sollten derweil andere gute Ansiedlungen möglich werden, könnte man sich in Erkelenz wohl vorstellen, auch diese zu realisieren. Ulrich Schirowski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung für den Kreis Heinsberg, der seinerzeit den Kontakt zwischen Kamps und Erkelenz hergestellt hatte, bedauerte ebenfalls, dass die Großbäckerei an ihrem Standort bleiben will. Er mache sich aber keine Sorgen um nun zunächst nicht benutzte Grundstücke im Gewerbegebiet Gipco: "Die Fläche gehört zu den Filetstücken, die wir im Kreis Heinsberg haben — da mache ich mir keine Sorgen, dass sich dieses nicht vermarkten lässt." Die in diesem Jahr geleisteten Planungen für die Gipco-Erweiterung seien auch "nicht nutzlos gewesen", fügte Ansgar Lurweg, der Technische Beigeordnete in Erkelenz, an: "Auf diesen Grundüberlegungen lässt sich aufbauen."

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