Erkelenz Junge Druckgrafik in farblicher Variation

Erkelenz · Die junge Künstlerin Jannika Frangen zeigt ihre Faszination für Druckgrafiken in unterschiedlicher Technik und differentem Ausdruck. Sie stellt in Haus Spiess aus, dessen Dach erneuert und Räume renoviert sind.

 Die Künstlerin Jannika Frangen mit dem Erkelenzer Kulturmanager Christoph Stolzenberger vor farbigen Druckgrafiken, die ein Fenster des renovierten Haus Spiess zeigen. Frangen wurde 1994 in Bad Friedrichshall geboren und wuchs in Heilbronn auf. Nach dem Abitur und einem Jahr an der Freien Kunstschule Stuttgart begann sie das Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, absolvierte in Stuttgart aber noch ihr Vordiplom.

Die Künstlerin Jannika Frangen mit dem Erkelenzer Kulturmanager Christoph Stolzenberger vor farbigen Druckgrafiken, die ein Fenster des renovierten Haus Spiess zeigen. Frangen wurde 1994 in Bad Friedrichshall geboren und wuchs in Heilbronn auf. Nach dem Abitur und einem Jahr an der Freien Kunstschule Stuttgart begann sie das Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, absolvierte in Stuttgart aber noch ihr Vordiplom.

Foto: Renate Resch

Die erste Ausstellung nach der Dachsanierung und Renovierung von Haus Spiess wurde am Freitag festlich eröffnet. Hinter dem Titel "Wie gedruckt" verbergen sich großformatige Radierungen mit abstrakten oder reduziert gegenständlichen Sujets ebenso wie Zeichnungen und Malerei.

Jannika Frangen, 1994 in Bad Friedrichshall geboren, studiert im fünften Semester an der Kunstakademie Düsseldorf in der Malerklasse und zeichnet und malt deshalb sehr viel. Trotzdem stellt sie in Haus Spiess Arbeiten mit dem Schwerpunkt Drucktechnik aus. "Meine Leidenschaft ist die Druckgrafik, die Radierung", erzählt sie. Dafür findet sie an der Kunstakademie durch die Ausstattung mit großen Druckmaschinen tolle Möglichkeiten, auch großformatige Arbeiten zu realisieren. "Bunte Druckgrafiken gibt es nicht so viele, deshalb interessiert es mich, den Zusammenhang zu finden zwischen den Zeichnungen und den Malereien und eben den Druckgrafiken," erläutert Frangen, die ihre Werke bereits im Wuppertaler Kunstverein, an der Kunstakademie Düsseldorf und in Galerien ausstellte.

Das Besondere bei bunten Druckgrafiken ist die Herangehensweise. "Jede Farbe hat eine eigene Platte", erklärt Frangen, "durch die Intensität der Ätzung entstehen weitere Farbabstufungen." Anders als bei der Malerei, die spontan und emotional sein kann, bedarf es bei der Druckgrafik genauester Vorstellungen und Vorbereitungen. "Das Interessante ist, dass man beim Gestaltungsprozess invers denken muss", erklärt sie. Das bedeutet, dass die Farbpartien, die in der fertigen Arbeit dunkel sind, herausgeätzt werden müssen und im Arbeitsprozess zunächst hell erscheinen. Zusätzlich dazu arbeitet man die Grafik spiegelverkehrt in den Ätzgrund, damit sie im Druck so erscheint, wie es gewollt ist. Verbunden dazu muss der Künstler in Farbschichten denken, die er einzeln als Platte anlegt und die erst im Druck und in der Überlagerung zusammenfinden und dann erst das endgültige Bild ergeben. Eine Herausforderung an die Vorstellungskraft liegt diesen Arbeiten zugrunde - das ist es, was Frangen interessiert und begeistert.

Jeder Druck von ihr ist ein Unikat, denn sie kann beim Auftrag der Farbe auf die Platten variieren. So erhält sie unterschiedliche Ergebnisse und schöpft Möglichkeiten der Gestaltung aus. "Es ist immer wieder überraschend, welche Farben sich an welcher Stelle ergeben", weiß sie. "Für mich ist interessant, dass es nicht wirklich planbar ist." Ihre Inspirationen erhält Jannika Frangen aus den Dingen, die sie sieht und wahrnimmt und die sie dann versucht umzusetzen.

Auch abstrakte Arbeiten zeigt sie in ihrer Ausstellung. Dabei geht es ihr auch um den Ausdruck des Reliefs, der Prägung in das Papier, die dabei entsteht. "Ich wollte, dass man spüren kann, was mich daran so fasziniert", erläutert sie. Viele ihrer Radierungen haben die Anmutung von Zeichnungen - sind schwarz-weiß -, sie unterscheiden sich jedoch durch ihr Relief und die Haptik sichtbar.

(rerü)
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