Erkelenz Jugendliche führen "Die Welle" auf

Erkelenz · Pfarrer Robin Banerjee studiert mit den Konfirmanden seiner Kirchengemeinde und anderen gleichaltrigen Jugendlichen wieder ein Theaterstück ein. Dieses Mal haben sie sich auf ein großes Experiment eingelassen.

 Pfarrer Robin Banerjee (2.v.r.) inszeniert mit Jugendlichen "Die Welle", ein Theaterstück nach dem gleichnamigen Roman von Morton Rhue. Darin wagen Schüler mit ihrem Lehrer Ben Ross ein großes Experiment, um die unglaubliche Dynamik von Massenbewegungen zu erfahren.

Pfarrer Robin Banerjee (2.v.r.) inszeniert mit Jugendlichen "Die Welle", ein Theaterstück nach dem gleichnamigen Roman von Morton Rhue. Darin wagen Schüler mit ihrem Lehrer Ben Ross ein großes Experiment, um die unglaubliche Dynamik von Massenbewegungen zu erfahren.

Foto: Jürgen Laaser

Eine Massenbewegung kann eine unglaubliche Dynamik entwickeln. Die Schüler von Geschichtslehrer Ben Ross bekommen diese Entwicklung in einem Experiment zu spüren. Der Name des Experimentes: Die Welle. Die Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Schwanenberg aus den vergangenen beiden Jahren und ihre katholischen Freunde haben das Stück "Die Welle" ausgesucht, um es in drei Wochen aufzuführen. Das Stück von Reinhold Tritt nach dem Roman von Morton Rhue sei sehr spannend, erklären die Jugendlichen ihre Auswahl.

Die Schauspieler im Alter von 15 und 16 Jahren erfahren bei den Proben, wie sich eine Massenbewegung entwickelt. "Beim Spielen merkt man, welche Energie dahinter steckt", sagt Peter Parnow, der den Lehrer Ben Ross spielt. Die Jugendlichen tauchen immer tiefer in ihre Rollen ein. Seit November 2014 proben sie wöchentlich an dem Stück. Bei den Aufführungen im September sollen die Jugendlichen dann ganz in ihre Rollen eintauchen, sagt Robin Banerjee. Der Pfarrer betreut das Theaterprojekt.

"Ausgeflippter", ruft Banerjee. Der Reporter Alex Cooper (Jona Genc/Marc von Krüchten) sei ein verrückterer Charakter. Die Jugendlichen proben die Szene noch einmal. Es ist eine Redaktionssitzung der Schülerzeitung. "Ja, jetzt wird es lebendiger", stellt Banerjee erfreut fest. In der Redaktionssitzung ist auch "Die Welle" Thema. "In der Welle sind alle gleich." Dieser Satz der Schülerin Amy Smith (Katharina Pelzer/Carina Mistol) beschreibt die Wirkung des Experiments treffend.

Die Jugendlichen proben auf dem Pastoratshof in Schwanenberg. Eine andere Szene. Im Geschichtsunterricht bei Lehrer Ben Ross entwickelt sich die Organisation. "Die Welle" soll einen eigenen Schlachtruf bekommen. "Stärke durch Disziplin - Stärke durch Gemeinschaft!", schlägt Schüler Brian Ammon (Dominik Prollius) vor. Akzeptiert. Und so geht es immer weiter. Die Bewegung bekommt einen eigenen Gruß und ein eigenes Wappen. Wohin das Ganze führt, das wird bei den Aufführungen zu sehen sein.

"Die Welle entwickelt sich nur so weit, wie ich es zulasse", verspricht Lehrer Ben Ross seinem Schuldirektor Owens (Matthias Jäger/Thorsten Friederichs). Dieser hegt erhebliche Zweifel an dem Experiment. Berechtigterweise?

Bei den Proben testet Robin Banerjee vieles aus. Er ändert die Positionen, auf welche die jungen Schauspieler sich stellen sollen. Hat er Verbesserungsvorschläge, unterbricht er. Vieles klappt bereits sehr gut. Unterstützung bekommt Pfarrer Banerjee dabei von Felix Wilms und Marthe Göbels. Die beiden haben bereits bei früheren Theaterprojekten der Kirchengemeinde mitgemacht und probieren sich nun als Regisseure aus.

Um das Thema zu erarbeiten, hatten die jungen Schauspieler Geschichtslehrer Tobias Zimmermann zu Gast. Sprechtraining gab es von Lehrer Jan Küper. Beide Lehrer arbeiten am Cornelius-Burgh-Gymnasium in Erkelenz. Nervös sind die Jugendlichen noch nicht. Benedikt Basteck sagt, er sei durch das Schauspielern sicherer geworden. Damit spricht er für die Gruppe. Alle freuen sich schon auf die Premiere.

(anek)
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