Erkelenz Interkulturelles Atelier für Zuwanderer und Heimische

Erkelenz · Menschen sollen sich über kreative Angebote verstehen lernen - die Erkelenzer Flüchtlingslobby kündigt ein neues Projekt an.

 Der Verein "Willkommen in Erkelenz" lädt Flüchtlinge in das neue Interkulturelle Atelier mit Handzetteln und Plakaten in mehreren Sprachen sowie mit verständlichen Zeichnungen ein, damit dort nach der Eröffnung am 1. März Verständigung und Verständnis entstehen können.

Der Verein "Willkommen in Erkelenz" lädt Flüchtlinge in das neue Interkulturelle Atelier mit Handzetteln und Plakaten in mehreren Sprachen sowie mit verständlichen Zeichnungen ein, damit dort nach der Eröffnung am 1. März Verständigung und Verständnis entstehen können.

Foto: W.i.E.

Ein Interkulturelles Atelier als Ort des Austauschs zwischen Menschen aller Kulturen bietet ab März der Verein "Willkommen in Erkelenz - die Lobby für Flüchtlinge" an der Südpromenade 15 an. Öffnen soll es an drei Tagen pro Woche, und angeboten werden sollen dort - neben der Möglichkeit zum Austausch und zum gegenseitigen Kennenlernen - kreative Kurse.

"Im Interkulturellen Atelier sind alle Menschen zum gemeinsamen Austausch und kreativen Arbeiten ohne Sprachbarrieren, zum Kaffee oder Tee, zum Kurzbesuch oder zum längeren Verweilen eingeladen", wirbt "Willkommen in Erkelenz" (W.i.E) auf einem sechssprachigen Plakat. Christina Verboket, die Kulturpädagogik an der Fachhochschule Niederrhein studiert und das neue Projekt von W.i.E. wissenschaftlich begleitet, erläutert Aspekte, die hinter der Idee eines Interkulturellen Ateliers stecken: "Zunächst soll der interkulturelle Austausch zwischen den in Erkelenz lebenden Flüchtlingen vorangetrieben werden. Darüber hinaus soll der Austausch mit örtlichen und regionalen Kunst- und Kulturschaffenden angeregt werden, von denen wir noch weitere suchen, die ihr Hobby vermitteln wollen." Beides zusammengenommen diene einerseits der Stärkung der eigenen kulturellen Wurzeln der Flüchtlinge, trage aber auch zum besseren Verständnis anderer Kulturen bei. "Wichtige Aspekte sind auch die psychologischen und kommunikativen Komponenten: Durch die Beschäftigung mit Kulturtechniken wie dem Töpfern, Malen, Stricken, Nähen oder Basteln soll der Mensch zur Ruhe kommen." Spiele die künstlerische Betätigung beispielsweise schon im Rehabilitationssystem eine wichtige Rolle, so schaffe sie für Menschen mit einer Fluchtgeschichte erst recht eine Möglichkeit, "sich zu entspannen und zu lösen".

Angestrebt würden im Interkulturellen Atelier darüber hinaus Gruppenarbeiten, erklärt Verboket, welche Beziehungen entstehen und "eine tragfähige Integration der Zufluchtsuchenden in Erkelenz ermöglichen sollen". Über das neue, kostenfreie Angebot, das zunächst für ein Jahr von der Metro AG Deutschland finanziell unterstützt wird, sollen die Zuwanderer die Gelegenheit erhalten, "die deutsche Kultur kennenzulernen. Und im Gegenzug ist es für Deutsche im Rahmen des Miteinanders sinnvoll, die Kultur der Zugewanderten zu verstehen. Allein hierdurch lassen sich viele Missverständnisse vermeiden", schreibt der Verein "Willkommen in Erkelenz" in der Einladung zur Eröffnung des Interkulturellen Ateliers am 1. März sowie zu folgenden Besuchen. Das künftige Programm will der Verein am Eröffnungstag bekanntgeben.

Eingeladen fühlen sollen sich Frauen wie Männer, jung wie alt. Weil die kreativen Angebote möglicherweise eher die Frauen ansprechen, soll es auch Spielenachmittage mit zum Beispiel Schach geben, kündigt Verboket an.

(spe)
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