Erkelenz Insellage für Holzweiler vermieden

Erkelenz · Nur von zwei Seiten soll Garzweiler II an Holzweiler heranrücken. Das sieht der Entwurf der Leitentscheidung vor, mit dem die NRW-Landesregierung den Tagebau verkleinern will. Gestern hat das Landeskabinett dem Entwurf zugestimmt.

 In Holzweiler hatten sich Vertreter der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei im Juli zeigen lassen, was es bedeuten würde, wenn der Tagebau Garzweiler II bis auf 200 oder 500 Meter an den Ortsrand heranrückt. Die Einwohner des Ortes hatten das mit Schildern dargestellt, die rund um den Ort aufgestellt worden waren. Vorgeschlagen wird von der rot-grünen Landesregierung jetzt ein Mindestabendstand von circa 400 Metern.

In Holzweiler hatten sich Vertreter der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei im Juli zeigen lassen, was es bedeuten würde, wenn der Tagebau Garzweiler II bis auf 200 oder 500 Meter an den Ortsrand heranrückt. Die Einwohner des Ortes hatten das mit Schildern dargestellt, die rund um den Ort aufgestellt worden waren. Vorgeschlagen wird von der rot-grünen Landesregierung jetzt ein Mindestabendstand von circa 400 Metern.

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/ Düsseldorf Der Braunkohlentagebau Garzweiler II soll von Norden und Osten an Holzweiler heranrücken, nicht aber aus den anderen Himmelsrichtungen. Circa 400 Meter sind als Mindestabstand zwischen Ortsgrenze und Tagebaukante geplant. Bleiben soll es dabei, dass Holzweiler, Dackweiler und der Hauerhof von der Umsiedlung verschont werden, nicht aber die drei nördlich des Ortes gelegenen Höfe. Noch einmal soll die Braunkohlen-Fördermenge um rund 100 Millionen Tonnen reduziert werden. Die Holzweiler mit Kückhoven sowie Erkelenz verbindende Landstraße 19 soll Bestand haben, könnte möglicherweise aber etwas nach Süden verlegt werden. Gestern hat das Kabinett der nordrhein-westfälischen Landesregierung dem Entwurf der Leitentscheidung zugestimmt, mit welcher die Zukunft des Tagebaus Garzweiler neu geplant wird - und welche die Zukunft von 1400 Menschen in Erkelenz ganz unmittelbar betrifft.

Im März vor eineinhalb Jahren hatten Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und die rot-grüne Landesregierung erstmals erklärt, den Tagebau Garzweiler II verkleinern zu wollen. Daraufhin war begonnen worden, eine politische Leitentscheidung zur Zukunft des Braunkohlereviers und zur energiepolitischen Notwendigkeit der Braunkohle zu erarbeiten. Deren Entwurf stimmte nun das Kabinett zu.

Öffentlich vorgestellt werden soll der Entwurf der Leitentscheidung am Dienstag, 29. September, ab 18 Uhr in der Erkelenzer Stadthalle am Franziskanerplatz. Daran anschließen wird sich eine zweimonatige Beteiligungsphase, in der zum Beispiel die Bürger aus Holzweiler noch einmal jene Punkte vorbringen können, die ihnen im Entwurf der Leitentscheidung fehlen, die sie bemängeln, kritisieren oder die sie ablehnen. Bis in das nächste Jahr hinein will die Landesregierung dann aus dem Entwurf der Leitentscheidung eine finale Fassung erstellen und die vom Landtag verabschieden lassen.

Anschließend wird der Braunkohlenausschuss bei der Bezirksregierung Köln mit dem Ausarbeiten der Details beginnen. Er wird zum Beispiel parzellengenau den gestern angekündigten Mindestabstand von Tagebau zu Ortsrand regeln oder das heutige Verkehrskonzept für Holzweiler der veränderten Situation anpassen.

(RP)
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