Erkelenz Innenstadtkonzept gefordert

Erkelenz · Ohne die vielen Erkelenzer Dörfer außer acht zu lassen, soll für die Innenstadt ein Konzept entwickelt werden, wie sie gestärkt werden kann. Beantragt wird das von CDU, FDP und Freien Wählern, jedoch könnten im Rat auch SPD und Grüne zustimmen.

Erkelenz: Innenstadtkonzept gefordert
Foto: Speen

CDU, FDP und Freie Wähler wollen die Erkelenzer Innenstadt weiterentwickeln. Sie schlagen dem Stadtrat vor, ein "Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt" erstellen zu lassen, weil es hierfür finanzielle Fördermöglichkeiten gibt. Im Fachausschuss stimmten dem auch SPD und Grüne zu.

Das Stadtmarketing soll neu ausgerichtet werden; vor allem mit Blick darauf, wie dem zunehmenden Internethandel begegnet werden kann. Der öffentliche Personennahverkehr soll in das Konzept eingebunden werden wie ebenso die Ladenleerstände und die Frage, wie diese Geschäftslokale wieder einer Nutzung zugeführt werden können. Auch das Areal des Alten Amtsgerichts am Konrad-Adenauer-Platz, das Erkelenz und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen einer neuen Nutzung zuführen wollen, soll in das "Integrierte Handlungskonzept" einbezogen werden, begründen die drei Antragsteller ihren Vorstoß. "Unser Gedanke ist es, bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2020 ein Konzept erarbeitet zu haben, wo Erkelenz in den nächsten zehn, 20 Jahren stehen soll", erklärte Marwin Altmann (CDU) im Ausschuss für Stadtentwicklung.

Argumente gegen den Antrag gab es nur zwei. Karl-Heinz Frings von der Bürgerpartei lehnte weitere Handlungskonzepte der CDU für die Innenstadt ab, weil bisherige Konzepte keine Probleme gelöst, sondern geschaffen hätten (Kölner Tor und obere Kölner Straße). Das zweite Gegenargument brachte vor allem die SPD ins Gespräch und erfuhr, dass sowohl die Antragsteller als auch Bürgermeister Peter Jansen sich darüber ebenfalls Gedanken gemacht hatten. "Ich begrüße das Konzept, meine Bitte ist aber: Wir müssen die Außenorte einbeziehen", sagte beispielsweise Astrid Wolters, und Ferdinand Kehren (beide SPD) fragte, weshalb das Konzept nicht gesamtheitlich für Erkelenz gedacht werden solle? Letzteres sei nicht möglich, weil es dafür keine finanziellen Fördermöglichkeiten gebe, erklärte Technischer Beigeordneter Ansgar Lurweg, außerdem "ist die Interessenlage in unseren 46 Dörfern zu unterschiedlich, als dass ein gemeinsames Konzept passen könnte". Dies zeige sich beispielsweise an Venrath/Kaulhausen und Holzweiler, wo derzeit die Zukunft am Tagebaurand geplant werde. Gleichwohl könnten die Erkelenzer Politiker anstreben, auch Entwicklungskonzepte für die Dörfer erstellen zu lassen, sagte Lurweg, schränkte sogleich aber ein: "Pro Förderperiode sind zwei Konzepte möglich. Jetzt haben wir Venrath/Kaulhausen und Holzweiler, das gerade gestartet ist. Für die nächste Periode planen wir mit Kückhoven." Auch dieser Ort wird künftig am Rande des Tagebaus Garzweiler II liegen und soll sich auf diese Zukunft vorbereiten.

Dass es der Stadt Erkelenz schon allein personell nicht möglich sein würde, ein Konzept für die Gesamtentwicklung oder einzeln für jedes Dorf zu stemmen, erklärte Bürgermeister Peter Jansen. Auch er habe zunächst Überlegungen angestellt, ob der Antrag von CDU, FDP und Freien Wählern nicht ausgedehnt werden sollte, sagte er im Fachausschuss. Ihm sei inzwischen aber klar, dass dies nicht möglich sein werde. Jansen riet deshalb, das Thema Innenstadt- und Dorfentwicklung als eine Perlenkette zu verstehen, an der sich Erkelenz nach und nach abarbeite: "Und zusätzlich sollten wir, wo sich etwas auftut, dies flankierend begleiten - wie in Hetzerath, wo es inzwischen eine Gruppe gibt, die in Eigenregie Ähnliches wie in Venrath/Kaulhausen versucht."

SPD und Grüne (Angelika Göhl: "eine alte Forderung von uns") signalisierten dem Antrag auf ein "Integriertes Innenstadthandlungskonzept" im Stadtrat, der am morgigen Mittwoch darüber abschließend beraten und beschließen soll, ihre Zustimmung, weil Jansen, Lurweg aber auch Altmann für die Antragsteller erklärten, dass bei dessen Erarbeitung auf die Außenorte und mögliche Synergien achtgegeben werde.

(spe)
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