Erkelenz Innenstadt voller Musik

Erkelenz · Ein junges Veranstaltungskonzept ist auf dem besten Weg, zum Renner zu werden. Drangvolle Enge herrschte an allen zehn Konzertorten bei der zweiten "Erkelenzer Musiknacht". Musikfreunde erlebten wieder eine Vielfalt von Stilen.

Erkelenz: Innenstadt voller Musik
Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Die Leonhardskapelle platzt aus allen Nähten. Bis zu Türe drängen sich Musikliebhaber, um den jungen Preisträgern der Kreismusikschule bei ihren Vorträgen zu lauschen. Gerade spielt die 13-jährige Jana Schell auf dem Klavier ein Konzert von Mozart vor. Alle hören gespannt zu. Dabei begleitet Vater Andreas die junge Musikerin, die beim Wettbewerb "Jugend musiziert" schon etliche Preise gewonnen hat. Immer mehr Menschen kommen zur Leonhardskapelle und wollen das Spiel der acht begabten Jugendlichen hören, doch es ist kein Platz mehr.

 Im "normalen Leben" sind Norbert Schiefke (l.) und Heinz Gerichhausen Verwaltungsbeamte in Wassenberg und Wegberg, als Duo "Reverends" ließen beide bei in der Burg Erkelenz mit Oldies aufhorchen. Jazz erklang im Volksbank-Foyer mit der Band Djazz-Zone und Sängerin Jaqueline Drescher.

Im "normalen Leben" sind Norbert Schiefke (l.) und Heinz Gerichhausen Verwaltungsbeamte in Wassenberg und Wegberg, als Duo "Reverends" ließen beide bei in der Burg Erkelenz mit Oldies aufhorchen. Jazz erklang im Volksbank-Foyer mit der Band Djazz-Zone und Sängerin Jaqueline Drescher.

Foto: Jörg Knappe

Für sie geht es weiter. Sie haben im Moment zwei Möglichkeiten und am Abend gibt es noch viele weitere Konzerte. Zeitgleich spielt die Stimmungsband "Hätzblatt" in der Stadthalle zu einem Mitsingkonzert auf und in der Burg präsentiert die Band Reverends mit Heinz Gerichhausen und Norbert Schiefke Oldies. Lieder von Bon Jovi sind dabei. Zum gemütlichen Klang ihrer Gitarren singen sie "Heart of Gold" von Neil Young oder "Waiting for a girl like you" der Band Foreigner. Und auch in der Burg stehen die Leute dicht gedrängt.

Die zweite Erkelenzer Musiknacht war ein voller Erfolg. Die Vorverkaufszahlen wiesen bereits daraufhin. Dort hatte man so viele Eintritts-Buttons verkauft, wie bei der gesamten ersten Auflage. "Die Konzerte in der Stadthalle haben wir schon vom Foyer in den großen Veranstaltungssaal verlegt", sagte Christoph Stolzenberger von der Kultur GmbH. Und am Abend verkauften die Veranstalter weitere Buttons, die Zugang zu allen zehn Veranstaltungsorten ermöglichten - sechs Stunden lang.

Die Erkelenzer haben gefallen gefunden an dem Konzept. Rund 800 Musikliebhaber schlenderten von Konzert zu Konzert. Manch einer war aber auch schnellen Schrittes unterwegs, um nur ja keine Minute des Musikgenusses zu verpassen. Und wenn gleich mehrere Konzerte auf dieselbe Uhrzeit fielen, taten sich nicht wenige schwer bei der Entscheidung, welcher Musikgruppe man zuhören sollte.

Das Musikspektrum war groß. Die meisten Bands kamen aus der Region und sind wohlbekannt. Neben Klassik und Oldies gab es bei "Hätzblatt" Stimmungsmusik vom Feinsten. Zum Schluss ihres Mitsingkonzerts präsentierte die Band auch ein brandneues Lied. "Ein bisschen nervös" seien sie deswegen schon, sagten die Bandmitglieder vor ihrem Auftritt. Das Stimmungslied "Hooray Hooray - un jeck dobei" stieß aber bei den Zuhörern auf Zuspruch. Im Foyer der Volksbank bot die Band "Djazz-Zone" ein "strammes Programm" voller Jazz, so Sängerin Jacqueline Drescher. Darunter die Ballade "Night and Day" von Cole Porter. In eine ganz andere Richtung ging es in St. Lambertus, wo Kantor Stefan Emanuel Knauer (Orgel) und Jürgen Löscher (Saxophon) über Pfingstliche Themen improvisierten.

Den Auftakt machte übrigens wie im Vorjahr die Juniorband des Städtischen Musikvereins. Von den Arkarden des alten Rathauses aus schallte die konzertante Blasmusik des Orchesters durch die Innenstadt. "Wir unterstützen die Erkelenzer Musiknacht, die damit verbundene Idee und die Flüchtlingshilfe sehr gerne", sagte Dirigent Jörg Wilms. Denn der Erlös der Musiknacht kommt dem Verein "Willkommen in Erkelenz" und an andere karitative Zwecke zugute. Die Juniorband präsentierte unter anderem das Stück "Zydeco Cajun Crawded Dance", das Musikelemente aus verschiedenen Ländern vereint. "Ein echtes Paradebeispiel für Integration", wie Wilms befand.

(anek)
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