Erkelenz Hospiz unter neuer Leitung

Erkelenz · Christina Ide ist die neue Leiterin des Erkelenzer Hospizes. Die Erkelenzerin wurde am Hermann-Josef-Krankenhaus zur Schwester ausgebildet. Sie freut sich über mehr Personal fürs Hospiz, das dennoch auf Spenden angewiesen bleibt.

 Christina Ide (rechts), die neue Leiterin des Erkelenzer Hospizes, im Gespräch mit den Mitarbeitern Andrea Schmitter und Marius Zschiesche.

Christina Ide (rechts), die neue Leiterin des Erkelenzer Hospizes, im Gespräch mit den Mitarbeitern Andrea Schmitter und Marius Zschiesche.

Foto: Ruth Klapproth

Ein waschechtes "Erkelenzer Mädchen", das die Hermann-Josef-Stiftung und ihre Einrichtungen seit vielen Jahren bestens kennt, ist seit Jahresbeginn neue Leiterin des Hospizes. Christina Ide (37) hat nach Abschluss der Realschule von 1998 bis 2001 eine Ausbildung als Krankenschwester am Hermann-Josef-Krankenhaus gemacht, wo schon ihre Mutter Irene, die gerade in den Ruhestand verabschiedet wurde, 47 Jahre als Schwester gearbeitet hat.

Vielen Erkelenzern mit Verbindung zur Feuerwehr ist der Name Ide auch durch den vor sechs Jahren verstorbenen Vater der Hospizleiterin, Leitstellendisponent Hans-Jürgen Ide, ein Begriff, betonte Bürgermeister Peter Jansen als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung. Der Bezug zu ihrem mit 65 Jahren an Krebs gestorbenen Vater spielte für Christina Ides Weg in die Begleitung schwerkranker Menschen in der letzten Lebensphase eine wesentliche Rolle, wie sie gestern betonte.

"Die Bedeutung einer guten Palliativversorgung ist mir am Lebensende meines Vaters sehr bewusst geworden, das war ein Wendepunkt auf meinem beruflichen Weg", sagt sie. Und so lag ihr Arbeitsschwerpunkt in den vergangenen fünf Jahren an der Aachener Universitätsklinik im Palliativbereich, dem sog. Case-Management. Im Bereich Strahlentherapie/Radioonkologie oblag ihr die individuelle Therapie-Begleitung krebskranker Menschen. "Ich habe Therapie-Begleithund Oskar eingeführt" erzählt sie. Und Oskar wird natürlich auch im Erkelenzer Hospiz aktiv werden.

Zuvor hatte Ides Weg an der Uniklinik mit dem Einsatz als Krankenschwester in der Interdisziplinären Notfallaufnahme begonnen. Nach einer Weiterbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen war sie ab 2007 im Finanzmanagement der Uniklinik tätig. "Gut, dass ich da den Umgang mit Zahlen gelernt habe", sagt Ide schmunzelnd.

Aber dann zog es sie doch zurück zu den Patienten. "Durch Zufall bin ich über Facebook auf die Stellenausschreibung für die Hospizleitung gestoßen." Hier möchte Ide nun an die erfolgreiche Arbeit der langjährigen Hospizleiterin Ulrike Clahsen anknüpfen, die die Einrichtung vor 18 Jahren mit aufbaute und weiterentwickelte.

Natürlich will Ide auch eigene Akzente setzen - nicht nur durch die Einbindung von Hund Oskar. "Die Individualität der Bewohner wird im Mittelpunkt stehen. Wo möglich, sollen auch besondere Wünsche erfüllt werden." Dabei freut sie sich mit Jansen und Verwaltungsleiter Jann Habbinga über bald erweiterte personelle Möglichkeiten. Eine Reform des Palliativ- und Hospizgesetzes ermöglicht der Einrichtung in diesem Jahr noch eine Aufstockung der Pflegestellen von aktuell 11,5 auf 14, mit den Bereichen Hauswirtschaft/Sozialarbeit wird es künftig 21 Stellen im Hospiz geben, das 13 Plätze hat.

Dennoch muss die Einrichtung laut Gesetzgeber weiter fünf (früher zehn) Prozent der Kosten aus Spenden finanzieren. Den Gospelchor rejoiSing etwa, in dem Ide mitsingt, muss sie zum Benefizgedanken nicht mehr animieren.

(RP)
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