Erkelenz Großes Bedauern übers Ende der "Orangerie"

Erkelenz · Beliebter Treffpunkt für Junge und Junggebliebene am Johannismarkt schließt Ende August.

 Die angekündigte Schließung des Bistros "Orangerie" am Erkelenzer Johannismarkt hat viel Betroffenheit im sozialen Netzwerk ausgelöst.

Die angekündigte Schließung des Bistros "Orangerie" am Erkelenzer Johannismarkt hat viel Betroffenheit im sozialen Netzwerk ausgelöst.

Foto: Backhaus

Wieder ein Stich in das Herz der Erkelenzer Event-Gastronomie: Nur wenige Monate nachdem die Diskothek "Auditorium" an der Neusser Straße ihre Musik abgedreht und die Türen geschlossen hat, wird diesen Schritt auch die "Orangerie" in Erkelenz gehen.

Seit zwei Tagen kündigt eine gedruckte Information im großen Fenster zum Johannismarkt an, dass am 31. August Ultimo ist. Und löste damit einen gewaltigen Sturm in den sozialen Medien aus, denn auch in Schülerkreisen ist "die O" immer schon ein äußerst beliebter Treffpunkt, der allerdings auch Ältere einzieht. Unterhaltung und Gemütlichkeit schätzen Besucher in verschiedenen Ebenen im Innenbereich mit bis zu 200 Plätzen aufzusaugen, aber auch unter riesigen Sonnenschirmen mit Beleuchtung auf dem Johannismarkt im Schatten von St. Lambertus, wo sich 150 Gäste wohlfühlen können.

Und das soll in gut drei Wochen Geschichte sein? "Ja, es ist in der Tat so", bestätigt das Inhaber-Ehepaar Bernd (59) und Eva-Maria (56) Hohagen und macht Personalprobleme für diesen finalen Schritt verantwortlich: "Zwei Mitarbeiter aus der Küche sind krank und wir können trotz breit gestreuter Bemühungen keinen Ersatz finden. Gutes Fachpersonal ist äußerst schwer zu bekommen, übrigens nicht nur für uns, das betrifft auch so manchen Kollegen. Da kann man den Standard nicht halten."

Die Hohagens wissen wovon sie reden, können vergleichen, denn Bernd (Markenzeichen: weißes Hemd und schwarze Fliege) stammt familiär aus der Oerather Mühle, Eva-Maria aus der ehemaligen Metzgerei Hülser von der Ostpromenade. Vor der "O" betrieben sie den "Froschkönig" in Etgenbusch bei Venrath und den "Bilderbogen" am Johannismarkt. Bevor sie die Hausnummer 8 in die "Orangerie" umwandelten, waren dort bekannte Erkelenzer Firmen tätig: Möbel Hülser, "Alles fürs Auto" und Innenarchitekt Claßen. Wie die Zukunft des Gebäudes aussieht, das wird sich nach angestoßenen Verkaufsverhandlungen zeigen. Es ist aber stark damit zu rechnen, dass es eher kein Gastronomiebetrieb sein wird.

Dem "O-Flair" trauert jedenfalls ein großer Freundeskreis auf Facebook nach. "Ich finde es sehr traurig, dass es kein Anlaufziel mehr gibt zum Klönen, Relaxen und Freunde treffen", sagt etwa Userin Andrea. Totti kommentiert: "Schade für die jungen Leute. War immer ein netter Treffpunkt." Jule: "Jetzt müssen wir uns einen anderen Laden zum Cocktailtrinken suchen." Und Jennifer: "Wieder ein Stück Erkelenz weg." "Ein Stück Jugend stirbt damit" lautet ein anderer Kommentar. "Oh... wo verbringen die Cusaner denn dann ihre Freistunden?", fragt Clemens. Viele denken aber auch schon über Lösungen nach, wie man der Jugend wieder ein Unterhaltungsangebot machen könnte. Rolf etwa regt an, das alte OBI-Gebäude nach dem Umzug zu nutzen. "Parkplätze wären vorhanden, direkte Anbindung zur Autobahn, Tanke und Burger nebenan und die Polizei ist auch gleich um die Ecke."

(hg)
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