Erkelenz Großer Bahntunnel nicht realisierbar

Erkelenz · Die Deutsche Bahn will 2020 die rund 100 Jahre alte Eisenbahnunterführung an der Mühlenstraße in Erkelenz sanieren. Zur großen Lösung mit einer neuen Unterführung zur Anton-Raky-Allee kommt es laut Stadtverwaltung nicht mehr.

 Von Aachen nach Mönchengladbach rollen die Züge über die Bahnbrücke an der Mühlenstraße in Erkelenz. Um das über das Jahr 2020 hinaus zu gewährleisten, muss das Bauwerk erneuert werden.

Von Aachen nach Mönchengladbach rollen die Züge über die Bahnbrücke an der Mühlenstraße in Erkelenz. Um das über das Jahr 2020 hinaus zu gewährleisten, muss das Bauwerk erneuert werden.

Foto: Speen

Kritiker einer neuen Bahnunterführung zwischen Neusser Straße und Anton-Raky-Allee in Erkelenz werden einem Satz in der Erklärung des Technischen Beigeordneten der Stadt Erkelenz, Ansgar Lurweg, besondere Bedeutung beimessen: "Eine Umsetzung der geplanten großen Lösung ist nicht mehr möglich." Diese war von der Stadt Erkelenz in den vergangenen Jahren mit der Deutschen Bahn angestrebt worden, um den dringend sanierungsbedürftigen Bahntunnel an der Mühlenstraße durch einen Neubau zu ersetzen, der aktuellen Straßen-, Geh- und Fahrradwegabmessungen entspricht. Nachdem dieses Vorhaben wie berichtet bereits im Vorjahr zurückgestellt worden war, teilte Lurweg am Dienstagabend im Bauausschuss das endgültige Aus mit.

Eine neue Bahnunterführung kostet Geld. Die Stadt Erkelenz war immer bereit, in das Projekt zu investieren, wenn die Deutsche Bahn ihren Anteil trägt und zusätzliche Fördermittel akquiriert werden können. Das jedoch erscheint aussichtslos, fasste Ansgar Lurweg eine E-Mail der Deutschen Bahn vom 18. April zusammen, in welcher der Stadt Erkelenz nach einem Gespräch im März der Planungsablauf für den zu sanierenden Bahntunnel mitgeteilt wurde. Bei der Bahn bestehe "Handlungsdruck", jedoch laufe eine "mögliche Zeitschiene für eine große Lösung mit Fördermitteln auseinander". Wichtig an der jüngsten E-Mail der Deutschen Bahn ist Lurweg zufolge vor allem das Jahr 2020. Bis dahin sei die Eisenbahnüberführung maximal überfahrbar. Und in diesem Jahr sollen bis Juli die Bauleistungen für eine Sanierung beziehungsweise einen Neubau vergeben werden, so dass mit dem Einbau einer Hilfsbrücke im November 2020 begonnen werden könne. Nach diesem Szenario kann laut Lurweg "ein Förderantrag frühestens 2020 gestellt werden. Inwieweit aufgrund der ungewissen Randbedingungen überhaupt eine Förderung in Frage käme, erscheint höchst ungewiss". Außerdem bestehe die Gefahr, dass der Stadt Erkelenz zusätzliche Kosten entstünden, wenn erst 2020 Fördergelder beantragt werden können. Dann müssten vorübergehend bestandsichernde Maßnahmen für die Bahnüberführung ergriffen werden, welche "zu Lasten der Stadt vorzunehmen wären". Die lange geplante große Lösung sei "nicht realisierbar", erklärte der Technische Beigeordnete. Um den Bahnanschluss von Erkelenz zu gewährleisten, will die Stadt Erkelenz unmittelbar damit beginnen, die Sanierung der Bahnunterführung der Mühlenstraße in Abstimmung mit der Deutschen Bahn und den zuständigen Ämtern zu planen.

Die vorhandenen Abmessungen und Abmessungen sollen dabei erhalten bleiben. Optimierungen will der Technische Beigeordnete von Erkelenz dennoch erreichen: "Die Ausgestaltung des Straßenprofils kann innerhalb der Abmessungen frei gewählt werden."

Im Anschluss an die Sanierungsarbeiten der Deutschen Bahn wolle die Stadt Erkelenz dann überlegen, was mit dem maroden, für Fahrradfahrer zu niedrigen und nicht barrierefreien Fußgängertunnel zwischen der Neusser und Mühlenstraße geschehen wird, der sich in ihrem Eigentum befindet.

"Welche ergänzenden Planungsmöglichkeiten sich in dessen Umfeld ergeben, wird dann zu überlegen sein", kündigte Ansgar Lurweg an.

(spe)
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