Erkelenz Freibadsommer flexibel genießen

Erkelenz · Das 2012 eröffnete Erka-Bad kommt an mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, Badefreuden draußen wie drinnen zu genießen. Den wechselhaften Sommern kommt dies entgegen, sagen Bad-Leiter Hasan Güler und etliche Badegäste.

Erkelenz: Freibadsommer flexibel genießen
Foto: Laaser Jürgen

Bei Sonnenschein ist im Freibad der Trubel groß. Und selbst bei Regen ist das Becken im Sommer nie leer. 1700 Badegäste hat Hasan Güler, der Leiter der Erka-Bads an der Krefelder Straße, in diesem Sommer am bisherigen Spitzentag, einem Mittwoch am Anfang der Ferien, gezählt. Das half, um im Juli auf insgesamt 23.000 zahlende Badegäste zu kommen und auf bereits 98.000 seit Januar. Dennoch ist Güler nicht ganz zufrieden. Die Bilanz der Freibadsaison ärgert ihn ein wenig: "Zwischen Mai und August hatten wir erst eine Woche mit durchgehend angenehmem Wetter."

Was dem Erkelenzer Freibad, das es in der neuen Form seit 2012 gibt, dieses Jahr gefehlt hat, ist die Vorsaison. "Im vergangenen Jahr sind die Kinder und Jugendlichen direkt von der Schule aus zu uns gekommen. Ihre Tornister hatten sie noch dabei", erinnert sich der Badbetriebsleiter an das Vorjahr zurück. Damals habe es vor den Sommerferien diese Tage gegeben, an denen die Menschen geradezu in die Freibäder drängen. "Die Besucher kommen ab etwa 27 Grad Celsius Außentemperatur", ist Gülers Erfahrungswert.

 Hasan Güler, der Leiter des Erka-Bads an der Krefelder Straße in Erkelenz, besucht Helga Smets, die den Kiosk auf dem Freibadgelände betreibt.

Hasan Güler, der Leiter des Erka-Bads an der Krefelder Straße in Erkelenz, besucht Helga Smets, die den Kiosk auf dem Freibadgelände betreibt.

Foto: Laaser/Speen

Dass Erkelenz ein Kombibad gebaut hat, das ein Hallenbad mit einem Freibad verbindet, kommt den heimischen Sommern zugute. Der Besucher kann wählen, wie viel Zeit er drinnen und draußen verbringt. "Es war richtig, auf ein Kombibad-Konzept zu setzen", sagt Hasan Güler, "weil auf diese Weise aufseiten der Stadt die Kosten kontrollierbarer bleiben." So müsse bei wechselhaftem Wetter kein reines Freibad öffnen, wobei man abends dann feststellt, dass zu wenig zahlende Gäste gekommen waren. Gefallen am Kombibad äußert auch der 44 Jahre alte Badegast Alexander Hoch: "Dass es zwei Bereiche gibt, die nicht voneinander getrennt werden, finde ich sehr gut. So kann sich jeder individuell aussuchen, wo er gerade sein möchte."

Drei 25-Meter-Bahnen, auf 23 Grad Celsius beheizt, eine vier Meter hohe Wasserfontäne, neun Meter Sprudelliegen, ein Wasserkanal, eine große Liegewiese, eine Sonnenterrasse, ein Wasserspielplatz und einen inzwischen festinstallierten Kiosk hat das Freibad in Erkelenz zu bieten. Die Angebote im Hallenbad sind hier noch nicht aufgezählt, zu denen eine große Wasserrutsche gehört. "Ein Hallenbad, ein Freibad, eine Liegewiese, ein Spielplatz und das für das Geld - ein so gutes Angebot habe ich noch nie gesehen", stellte einmal eine Kundin aus Jülich im Gespräch mit Hasan Güler fest, die als Erwachsene 3,50 Euro gezahlt hatte. Für Kinder kostet der Eintritt 1,50 Euro.

Bei schönem Wetter werden im Erka-Bad die großen Flügelfenster am Freizeitbecken geöffnet. Dann sitzen vor allem die jüngeren Gäste dort auf dem Beckenrand: Füße im Wasser, den Kopf noch im Schatten und trotzdem das Erlebnis des Sommerwetters.

Kleinkinder sind vor allem auf dem Wasserspielplatz anzutreffen, den ein großes Segeltuch vor zu viel Sonne abschirmt. Die Sonnenhungrigen hingegen liegen am äußersten Rand der Liegewiese auf dem Sonnendeck. Liegestühle besitzt das Erka-Bad insgesamt 76, von denen 48 im Außenbereich stehen. "Eine Besonderheit sind die 2015 angeschafften Sonnenliegen für Menschen mit Behinderung, die leichter vom Rollstuhl aus bestiegen werden können", berichtet Hasan Güler.

Umkleidekabinen besitzt das Freibad eigene, nach Geschlechtern getrennt, mit je zwei Duschen und zwei WC. In demselben Gebäude sind auch Fächer für Wertsachen zu finden. Außer diesem Außengebäude, in dem auch die Freibadkasse untergebracht ist, gibt es am Erka-Bad ein zweites. In dem ist von Mai bis Ende September zumeist Helga Smets anzutreffen. "Ich verkaufe Pommes, Würstchen, Chicken Nuggets, Getränke, Eis und Süßigkeiten, die in der Sonne nicht schmelzen", sagt Smets, die den Kiosk auf dem Freibadgelände betreibt. An heißen Tagen stehen die Menschen bei ihr Schlange, aber auch bei Regen kommen Kunden: "Ich verpacke ihnen dann die Sachen, damit sie diese dann auf der Empore im Hallenbad essen können." Zunächst hatte Smets aus einem Wägelchen heraus verkauft, mitte der vergangenen Freibadsaison konnte dann ein eigenes Kioskgebäude eröffnet werden.

Abkühlung suchen die Badegäste im Außenbecken, Bahnen werden eher im Hallenbad geschwommen. Güler zufolge haben sich die Besucher mit ihren unterschiedlichen Interessen jeweils individuelle Regelungen geschaffen. "Wir nutzen den Innen- wie den Außenbereich", erzählt eine Schwimmerin, die 33-jährige Nadine Weißleder, "bei schönem Wetter schwimmen oder liegen wir natürlich draußen. Das Beste sind auf jeden Fall die kindgerechten Schwimmbecken." Einen Wuschen indes äußerten Besuchern immer noch, sagt Hasan Güler: "Eltern mit kleineren Kindern könnten sich draußen gut noch ein Planschbecken vorstellen."

(RP)
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