Junge Liberale in Erkelenz Fokus von Braunkohleabbau zur Bildung verschieben

Erkelenz · Beim 85. Landeskongress der Jungen Liberalen tagen die 201 Delegierten des Landes NRW in der Erkelenzer Stadthalle.

Über innerparteiliche Angelegenheiten diskutierten Junge Liberale ebenso wie über aktuelle wichtige Ereignisse wie Jan Böhmermanns satirisches Gedicht aus Neo Magazin Royale. Am Wochenende versammelten sich die Julis aus NRW zum 85. Landeskongress in der Erkelenzer Stadthalle.

Schaut man sich die Anträge der Julis zum Landeskongress an, sind zwei Schwerpunkte festzustellen: Infrastruktur und Bildung. Die Julis bemängeln vor allem die Stau- und Baustellensituation in NRW - das Bundesland sei Spitzenreiter der Staus. Ferner ist es Ziel der Partei, den Fokus des Bundeslandes von beispielsweise Braunkohle zur Bildung zu verschieben und diese massiv zu verbessern.

Was heißt das für für die ländlichen Regionen, wo Autobahnen vorrangig keine Rolle spielen? Wenn sich die Julis Infrastruktur zum Programm machen, dann bedeutet das beispielsweise, dass sie die Situation des öffentlichen Personennahverkehrs umstrukturieren möchten. "Private Unternehmen sind dynamisch und innovativ. Wir sprechen uns daher im Sinne eines besseren Angebots und günstigerer Preise für die vollständige Privatisierung der deutschen Bahn aus", so steht es im Antrag formuliert. Vorher sollen Netz und Betrieb voneinander getrennt werden, und das Netz soll in Staatshänden bleiben. Landespressesprecher Frederik Schorn erklärt, dass man sich davon eine höhere Abdeckung im ländlichen Raum verspreche.

Desweiteren solle auch der Individualverkehr gefördert und ausgebaut werden: "Dazu möchten wir Carsharing-Modelle aktiver ausbauen und auch Elektromobile berücksichtigen. Eine interessante Idee ist hier auch das Dorfauto. Die Bewohner engagieren sich für das Dorf, indem sie beispielsweise den Spielplatz sauber machen, und bekommen dafür Zeit auf einem Zeitkonto gutgeschrieben, die sie dann mit dem Dorfauto einlösen können", skizziert Schorn die Umsetzung.

Ein weiterer großer Aspekt der Julis ist das Bildungsniveau in NRW. Ihr Ziel ist es, den Fokus vom Braunkohleabbau auf ein besseres Bildungsniveau zu verschieben: "Es kann nicht sein, dass NRW so weit hinterherhinkt, überall findet Fortschritt statt. Die Jugend verbringt fast ihren gesamten Alltag mit Smartphones, und in der Schule sollen sie dann ihr Heft aus der Tasche holen und von einer Tafel abschreiben. Wir möchten die Schulen weitestgehend digitalisieren und Smartboards und Tablets zur Standardausstattung machen", erklärt Schorn. Das dreigliedrige Schulsystem - Gymnasium, Realschule, Hauptschule - soll beibehalten werden. Schüler sollen nach dem Willen der Julis mehr Mitspracherecht zugesprochen bekommen.

(drü)
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