Erkelenz Feuerwehr übt Faszination aus

Erkelenz · 150 Jahre retten, löschen, bergen: Der Löschzug Erkelenz-Mitte der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erkelenz feierte am Wochenende sein Jubiläum. Ausgestellte historische und moderne Exponate waren Attraktionen nicht nur für Kinder.

 Auch die Wasserrettung gehört zu den Aufgaben der Feuerwehr. Das feuerrote Rettungsboot fanden die Kleinen ganz spannend. Gern gaben die Feuerwehrleute Auskunft zu ihrer Arbeit.

Auch die Wasserrettung gehört zu den Aufgaben der Feuerwehr. Das feuerrote Rettungsboot fanden die Kleinen ganz spannend. Gern gaben die Feuerwehrleute Auskunft zu ihrer Arbeit.

Foto: JÜRGEN LAASER

"Sagen Sie, warum tragen die einen Feuerwehrleute silberne, die anderen rote Abzeichen?" Die Frage der beiden Besucher ist an Christian Lambertz gerichtet. Der Venrather ist einer der Wehrleute, die die silbernen Abzeichen tragen. Lambertz, gerade in den Rang des Stadtbrandinspektors gehoben, erklärt den Unterschied. "Wer Silber trägt, zählt zu den Führungskräften." Aber auch die seien in Erkelenz nach wie vor ehrenamtlich aktiv. Es ist eine von vielen Szenen an der Richard-Lucas-Straße - hier feierte der Löschzug Erkelenz-Mitte am Samstag und gestern das 150-jährige Bestehen. Dabei gewährten die Wehrleute einen ausführlichen Einblick hinter die Kulissen. Mit dabei war auch die neue Spitze der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erkelenz mit den Wehrleitern, Stadtbrandinspektor Helmut van der Beeck und seinen Stellvertretern, Stadtbrandinspektor Klaus Peters und Brandoberinspektor Patrick Pistel.

In seiner Ansprache blickte Helmut van der Beek nicht in die wechselvolle Geschichte des Löschzuges, vielmehr konzentrierte er sich auf die Zukunft. "Es ist gut, dass die Jugendfeuerwehr schon früh das Interesse zeigt, irgendwann mal die Verantwortung in Reihen der Feuerwehr zu übernehmen", sagte der neue Wehrleiter, der zudem den guten Ausbildungsstand seiner Einsatzkräfte unterstrich. Für die Stadt Erkelenz überbrachten Bürgermeister Peter Jansen und Dr. Hans-Heiner Gotzen, Erster Beigeordneter der Stadt und Feuerschutzdezernent, die Glückwünsche. Sie unterstrichen das Ehrenamt, vor allem das in Reihen der Feuerwehr.

Zu sehen war eine interessante Ausstellung, die an die Zeit der Anfänge erinnerte. Konzipiert hatte sie Rainer Merkens vom Rheinischen Feuerwehrmuseum. Einige Exponate hatte er aus dem Museum in Lövenich mitgebracht, darunter eine Kolbenspritze mit Druckhebel aus dem 18. Jahrhundert. Merkens: "Sie ist baugleich mit der Spritze, die es damals in Erkelenz gab." Ein historisches Einsatzfahrzeug, eine Brandmeister-Uniform aus den 1930er Jahren und ein Löscheimer aus dem 19. Jahrhundert erzählten die alte Feuerwehrgeschichte.

Nebenan war dann der Nachwuchs beschäftigt. Stadtjugendfeuerwehrwart Sebastian Lux und sein Team ließen zum dritten Mal den Ralf-Grzelka-Gedächtnispokal ausspielen. Die beiden Jugendgruppen maßen sich in sieben spannenden Spielen, dazu zählten die sechs Saugschläuche, die die Jugendlichen zu einem Kreis zusammenkuppeln mussten. Interessant war auch, wie sie mit einem Spreizer Eier transportierten. Viel Geschick war unterdessen auch an der Tragkraftspritze gefragt, denn hier baute der Nachwuchs sämtliche technische Armaturen wie Strahlrohre und Verteiler an. Den Wettbewerb gewann indes die Jugendgruppe Gruppe 1 der Jugendfeuerwehr.

Am Samstag waren die bekannten Gruppen Hätzblatt und beets'n'berries mit Live-Musik zu Gast. Wegen schlechter Wetterprognose war die Bühne in der Fahrzeughalle aufgebaut. Hier hätten sich die Wehrleute allerdings mehr Resonanz der Bevölkerung gewünscht, wie Hauptbrandmeister Werner Heinen, der Löschzugführer, erklärte. "Wir müssen wieder dahin kommen, dass die Arbeit der Feuerwehr insgesamt besser geschätzt wird."

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