Erkelenz Erkelenz wird essbar

Erkelenz · Für seine Bachelorarbeit hat Volker Eßer mitten in der Stadt einen Gemeinschafts- und Generationengarten angelegt.

Erkelenz: Erkelenz wird essbar
Foto: Jürgen Laaser

Vorbei sind die Zeiten, als hinter dem eigenen Haus im eigenen Garten die eigenen Kartoffeln angebaut wurden. Nutzgärten gehören heute einer eher seltenen Art an. Volker und Guido Eßer finden das im Prinzip schade. Sie haben gemeinsame Sache gemacht - und die Stadt Erkelenz als Partner begeistert. Erkelenz wird essbar, so lautet das Motto der Brüder. Und viel mehr noch: Es gibt schon einen Verein dazu, und der heißt Gemeinschafts- und Generationengarten "Zur goldenen Tomate". Hier aktiv werden sollen gleichermaßen Senioren und junge Leute.

Der Hintergrund ist Volkers Studium der Sozialen Arbeit in Aachen. Sein Studienschwerpunkt ist die Gemeinwesenarbeit. Hier ist er gerade mit seiner Bachelorarbeit beschäftigt. Das Thema seiner wissenschaftlichen Arbeit lautet Generationengarten. Wie günstig ist es da, dass sein Bruder Guido, er ist gelernter Landschaftsgärtner, das nötige Know-how mitbringt, um Volkers Idee praktisch umzusetzen. Zusammen mit Bürgermeister Peter Jansen, Ansgar Lurweg, Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz, und Stefan Heinrichs, Leiter des Baubetriebs- und Grünflächenamtes, haben die Brüder an der Kehrbuscher Straße eine geeignete Fläche gefunden, um einen gut 100 Quadratmeter großen Garten inmitten des Wohngebietes anzulegen.

Dort angebaut sind mittlerweile Kartoffeln, Erdbeeren, Spinat, Rucola, Radieschen, Möhren und Kapuzinerkresse. Ein Schild steht auch schon da, darauf zu lesen ist "Hier entsteht ein Gemeinschaftsgarten". Volker Eßer: "Die ökologische Idee soll im Austausch der Generationen lebendig werden. Die ältere Generation, die den Nutzgarten von früher noch gut kennt, soll das Wissen an die jungen Menschen, die die Kraft mitbringen, weitergeben. Der demografische Wandel ist dabei natürlich auch ein Stichwort." Wer das Projekt unterstützt und mitarbeiten möchte, profitiert schließlich von der Ernte.

Die Stadt Erkelenz hält das Projekt für sehr unterstützenswert. "Das Projekt soll ein Denkanstoß sein. Besonders der soziale Aspekt kommt hier voll zum Tragen", findet Bürgermeister Peter Jansen. Ansgar Lurweg und Stefan Heinrichs können sich indes schon vorstellen, die Idee des gemeinsamen und generationenübergreifenden Gärtnerns auszuweiten. "Sicherlich muss man zunächst sehen, wie das Projekt von den Menschen angenommen wird", so Lurweg.

Volker Eßer bittet zunächst einmal pro Woche in den Garten mitten in der Stadt. Immer freitags von 15 bis 18 Uhr sollen sich junge und alte Menschen hier treffen, um den neu angelegten Garten mit den verschiedenen Beeten zu hegen und pflegen.

Volker (l.) und Guido Eßer haben den neuen Gemeinschaftsgarten auf einer Grünfläche an der Kehrbuscher Straße angelegt.

(RP)
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