Erkelenz Erkelenz schafft Platz für 1500 neue Einwohner

Erkelenz · Stadt soll Bebauungsplan zur Erweiterung des Oerather Mühlenfeldes erarbeiten. Ab 2019 könnte es dort 450 Baugrundstücke geben.

 Blick von der Viersener Allee: Links geht es nach Matzerath, rechts ins Oerather Mühlenfeld, und über den mittleren Weg soll künftig dessen dritter Bauabschnitt für den Verkehr erschlossen werden.

Blick von der Viersener Allee: Links geht es nach Matzerath, rechts ins Oerather Mühlenfeld, und über den mittleren Weg soll künftig dessen dritter Bauabschnitt für den Verkehr erschlossen werden.

Foto: spe

Erkelenz will bei der Bevölkerungsentwicklung einen großen Schritt nach vorne machen. Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung beauftragte die Stadtverwaltung, einen Bebauungsplan zu erarbeiten, um das Oerather Mühlenfeld zu erweitern. Auf rund 27 Hektar heutigem Ackerland sollen dort ab 2019/2020 rund 450 Grundstücke bebaut werden können. Entstehen könnten rund 600 Wohneinheiten für etwa 1500 Einwohner. Zur Einordnung: Im Sommer zählte Erkelenz 46.047 Einwohner.

Es war das Jahr 2002, als die Erkelenzer Politik beschloss, westlich des Stadtkerns ein Neubaugebiet auszuweisen. Schon ein Jahr später konnte der erste, 30 Hektar große Bauabschnitt begonnen werden. 2012 folgte der zweite, 13 Hektar große Bauabschnitt. Beide sind inzwischen vollständig bebaut. Nachfrage nach Bauland gibt es allerdings weiterhin. Deshalb sollen jetzt weitere 35 Hektar in Bauland, Grünzüge, eine Wiesenfläche und zwei Regenrückhaltebecken umgestaltet werden. Die Grundstücke des Plangebiets hat die Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Erkelenz (GEE) bereits erworben, so dass die ersten, bereits erschlossenen Bauflächen voraussichtlich in den Jahren 2019/2020 zur Verfügung stehen können.

Gestaltet werden soll der dritte Bauabschnitt als zwei Bereiche, die von einer Ackerflur getrennt sind und die sich von den Bestandsbauten im Oerather Mühlenfeld teilweise abgrenzen, indem der Gehölzstreifen am heutigen Wirtschaftsweg zwischen den Landstraßen 19 und 227 erhalten bleibt. Erstrecken wird sich die Baufläche von der Landstraße 19 zwischen Erkelenz und Gerderath und dem Wirtschaftsweg, der Matzerath mit dem heutigen Oerather Mühlenfeld verbindet. "Im städtebaulichen Konzept haben wir Wert darauf gelegt, dass beide Bereiche ein Zentrum erhalten, in dem sozialer Wohnungsbau und Wohnformen für mehrere Generationen besonders gefördert werden könnten", erklärte Stadtplaner Theo Wieland im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung. Im Inneren der beiden Zentren solle eine dreigeschossige Bebauung ermöglicht werden, weiter außen eine zweigeschossige für Doppel- und Reihenhäuser: "Und ganz an den Rändern sehen wir Einfamilienhäuser, damit sich die Bebauung mit der umliegenden Landschaft verzahnt."

Keine Verzahnung sehen die Stadtplaner zwischen Matzerath und dem erweiterten Oerather Mühlenfeld vor. Vielmehr stellte Wieland eine Zäsur vor: "Wir sehen ganz bewusst eine größere Grünfläche als Pufferzone zu diesem gewachsenen Dorf vor." Erschlossen werden sollen beide Wohnbereiche für den Verkehr über die Kamp-Lintforter-, Kevelaerer Straße und Xantener Allee zur Landstraße 19 sowie über die Viersener Allee zur Landstraße 227. Diese Straßen des heutigen Oerather Mühlenfeldes waren dazu bereits in der Vergangenheit als sogenannte Sammelstraße angelegt worden, die für mehr Verkehr ausgelegt sind. Ausgehend von diesen Verbindungen soll die innere Erschließung der beiden Wohnbereiche erfolgen. Vorgesehen ist zur Landstraße 19 des Weiteren, den Lärmschutzwall des Oerather Mühlenfeldes fortzusetzen, und den Wirtschaftweg von Matzerath zum Oerather Mühlenfeld in einen Geh- und Radweg umzugestalten.

Die geplanten rund 450 Grundstücke dürften viele Familien anlocken, in Erkelenz zu bauen. Die Stadt hat deshalb für den dritten Bauabschnitt gleich eine 4500 Quadratmeter große Fläche freigehalten, auf der ein neuer, zweiter Kindergarten für das Oerather Mühlenfeld gebaut werden soll. Die Finanzierung einer Entwurfsplanung steht kommenden Mittwoch bereits auf der Tagesordnung des Stadtrates, der dann den Kommunalhaushalt 2018 beraten und beschließen soll, der diesen Punkt enthält.

(spe)
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