Erkelenz Erka-Bad öffnet sich für mehr behinderte Menschen

Erkelenz · Der Erkelenzer Stadtrat hat beschlossen, dass Begleitpersonen kostenfrei ins Schwimmbad können.

Erkelenz: Erka-Bad öffnet sich für mehr behinderte Menschen
Foto: JKN (Archiv)

Das Erka-Bad durften bisher nur Begleitpersonen von Behinderten kostenfrei betreten, die einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkmal H besitzen. Dass "dieser Personenkreis grundsätzlich überhaupt nicht in der Lage ist, das Schwimmbad zu nutzen", berichtete Andreas Ullmann, der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte von Erkelenz, der Stadtverwaltung in einem Brief und riet dazu, den Kreis der Begleitpersonen zu erweitern.

Menschen mit dem Merkmal B in ihren Ausweisen seien in der Lage, das Schwimmbad zu besuchen, aber ebenfalls auf eine ständige Begleitperson angewiesen. Diesen 962 Menschen (2016) möge die Stadt Erkelenz die Teilhabe am Schwimmsport ermöglichen. Der Stadtrat stimmte dem am Mittwochabend ohne Gegenstimme zu. Gespräche von Andreas Ullmann mit Behinderten haben ergeben, dass das Erka-Bad von ihnen bisher häufig nicht genutzt worden sei, da die Begleiter Eintritt zahlen müssen.

Werde ein behinderter Mensch hingegen in einem öffentlichen Verkehrsmittel begleitet, so könnte sein Helfer dieses kostenfrei nutzen. Die Reduzierung des eigenen Eintrittspreises kompensiere den Eintritt für die Begleitperson nicht, berichtete Ullmann der Stadtverwaltung. Laut Ullmann gibt es bei der Preisgestaltung der Schwimmbäder im Umfeld erheblich unterschiedliche Regelungen. Wassenberg beispielsweise verzichte auf den Eintritt der Begleitperson, stehe im Ausweis des Schwerbehinderten das Merkmal B.

Wenn Erkelenz der Begleitperson beim Merkzeichen B ebenfalls freien Eintritt einräume, setze sich die Stadt "für ein selbstbestimmtes Leben ein." Die Verwaltung schloss sich diesem Vorschlag an und stellte ihn im Rat zur Abstimmung. Hierzu wurde nun die Benutzungs- und Gebührensatzung für das Sport- und Familienbad an der Krefelder Straße geändert. Erfreut reagierte Behindertenbeauftragter Ullmann: "Die Verwaltung ist immer offen für Vorschläge, die Menschen mit Handicap unterstützen und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben so umfassend wie möglich erleichtern.

Diese unbürokratische Umsetzung meines Vorschlags ist ein weiterer Beleg, dass Erkelenz für eine lebenswerte Stadt steht."

(spe)
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