Erkelenz Ein wunderschöner Abend für die Liebe

Erkelenz · Sopranistin Vera Wenkert formte mit Arien aus Greta Gabors Leben ein Bild der Liebe in der Kunst.

 Die Sopranistin Vera Wenkert, die in Wassenberg aufwuchs, trat erstmals in der Heimat auf.

Die Sopranistin Vera Wenkert, die in Wassenberg aufwuchs, trat erstmals in der Heimat auf.

Foto: Resch-Rüffer

Es war eine Premiere in der Leonhardskapelle im doppelten Sinn. Zum ersten Mal trat die Sopranistin Vera Wenkert in ihrer Heimat auf und zum ersten Mal konnten die Besucher Musik, Gesang und der Geschichte über die Liebe und über Greta Gabor lauschen.

"Wir waren zusammen am Theater engagiert und hatten Lust etwas gemeinsam zu machen", sagte die Schauspielerin Antje Härle, die extra für diesen Abend aus Berlin angereist ist, den Beginn der Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem Pianisten Ingo Martin Stadtmüller aus Dortmund sind weitere Abende in Zürich, Berlin und anderen Städten geplant. "Wir haben sehr viel Freude an der Entwicklung und möchten das noch weiter ausbauen," erklärt Vera Wenkert. "Ich wollte Genreübergreifend etwas singen, und gleichzeitig die Facetten einer Frau zeigen", fährt sie fort.

Das Thema der Liebe und wie unterschiedlich sie in der Kunst und im Leben gelebt werden kann, zeigt beispielhaft die Geschichte von Greta Gabor. Sie war eine schillernde Persönlichkeit, die zwar in der Öffentlichkeit stand, den Kontakt zu Menschen aber mied, wo sie konnte. "Mit 35 Jahren hatte sie alles erreicht", weiß Antje Härle und verwies darauf, dass sie die nächsten 40 Jahre, bis zu ihrem Tod sagte, "ich habe mein Leben verwirkt". Antje Härle findet das auch ein Phänomen der heutigen Zeit, "weil dieser Mut fehlt, sich einfach ins Leben zu stürzen".

Auch Vera Wenkert ist von der Persönlichkeit der Gabor fasziniert. "Greta Gabor war eine fantastische Schauspielerin und in der Kunst hat sie die Liebe ausgelebt, was sie privat ja nicht konnte," und verweist beispielhaft auf andere Künstlerinnen. "Die Arien sind von Sängerinnen, die sich der Kunst hingegeben haben, die ihre Liebe in der Kunst ausgelebt haben."

Arien aus Tosca, Carmen, Venus in Seide oder der Favorit erfüllten die Luft der Kapelle mit der Stimme einer Sängerin, die sonst an weit größere Räume gewöhnt ist, begleitet am Flügel und wechselnd mit gelesenen und gespielten Stationen des Lebens der Gabor. Viele Jahre ist Vera Wenkert zu verschiedensten Engagements als Opernsängerin durch die Welt gereist, hat so ziemlich alles erreicht, was künstlerisch als Sängerin an der Oper zu erreichen ist, sang in Bregenz, Genf, Kopenhagen, Luxemburg, Nizza, Paris und New York und kehrte nun zu einem Gastspiel nach Erkelenz zurück. In Wassenberg ist die in Zürich lebende Sängerin aufgewachsen und besucht nun über Weihnachten ihre Familie. Es war eine Gelegenheit, die Schauspielerin Antje Härle, die auf vielen Brettern dieser Welt mit unterschiedlichen Rollen bereits zu sehen war, einzuladen. Im Schaffen der erfolgreichen Schauspielerin steht der Mensch, mit seinen Facetten, Widersprüchen und Träumen und es ist ihr Anliegen, sich der zu spielenden Figur zu nähern und dieser Seele Ausdruck zu verleihen. Authentisch zeichnete sie das Bild der Gabor. Gemeinsam mit dem Pianisten Ingo Martin Stadtmüller, schufen die drei Künstler ein Arrangement in unterschiedlichen Facetten über die Liebe. Martin Stadtmüller ist der künstlerische Leiter der "Jungen Oper" am Theater Dortmund und war nach seinem Studium musikalischer Leiter verschiedener bekannter Opern und Musicals in Halle und dirigierte davor in Bielefeld.

(rerü)
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